Der Betrachter macht die Bilder

Was wird noch sichtbar in all den Bildern, die uns alltäglich zur Illustration, Erläuterung und Milderung der Wirklichkeit verabreicht werden? Meist sind es ja die ominösen „Formate“, in welche die bunten Weltbilder eingekittet sind. Das schafft auf den ersten Blick Ordnung und Vertrautheit. Für den zweiten Blick ist ohnehin keine Zeit, weil – das Programm geht ja weiter, wie das Leben.

Aber manches Bild, manche Sequenz hält sich doch fest in uns. Man wird nachdenklich und weiß dann wieder, was ein Bild, ein Film sein kann. Etwas außerhalb von Meinung und Behauptung, Überredung und Übertrumpfung. Etwas, das die Wirklichkeit und damit die Zuschauer ernst nimmt.

Nach dieser Idee sind die Filme der diesjährigen Filmwoche ausgesucht und zusammengestellt. Und wir hoffen, dass im gemeinsamen Sehen und Sprechen wieder jene Räume zwischen dem Sichtbaren und dem Sagbaren entstehen, in denen sich das besondere filmische Denken einstellt: Denn was man sieht, liegt nie in dem, was man sagt. Und umgekehrt.

30 Zeitbomben
30 Filmemacher aus 30 Jahren Filmwoche nehmen sich 30 Minuten Zeit