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DIE PREISTRÄGER DER 43. DUISBURGER FILMWOCHE

9. November 2019

„Wow – da hätte es aber eine ganze Reihe anderer Filme gegeben, die ich auch klasse fand.“ Wenn sich, wie bei ARTE-Preisträger Bernd Schoch, die Begeisterung für erfahrene Wertschätzung mit Respekt für die Kolleg*innen mischt, war es eine gelungene Preisverleihung. Fröhliche, dankbare, demütige und bewegte Preisträger*innen freuten sich am Abend über die Auszeichnungen der 43. Duisburger Filmwoche. Im filmforum am Dellplatz wurden fünf Auszeichnungen im Gesamtwert von 23.OOO Euro vergeben.

Der Arte-Dokumentarfilmpreis geht an OLANDA von Bernd Schoch
Der 3sat-Dokumentarfilmpreis geht an BEWEGUNGEN EINES NAHEN BERGS von Sebastian Brameshuber
Der Preis der Stadt Duisburg geht an UN CUENTO SIN TI von Michael Fetter Nathansky
Der „Carte Blanche“ – Nachwuchspreis des Landes NRW geht an UNA PRIMAVERA von Valentina Primavera
Der Publikumspreis der Rheinischen Post geht an IM STILLEN LAUT von Therese Koppe

Insgesamt wurden in der letzten Woche 24 Dokumentarfilme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gezeigt und diskutiert. Das Leitungsduo der Duisburger Filmwoche und doxs!, Gudrun Sommer und Christian Koch, resümiert: „Wir danken den Filmemacherinnen und Filmemachern für ihre Auskunftsfreude und ihre Bereitschaft, unsere Einladung zum Gespräch anzunehmen. Das gewachsene Interesse des Publikums hat die diesjährige Filmwoche zu einem sehr lebhaften Ort werden lassen. Einem Ort für die Vielheit und das diskursive Potenzial des Dokumentarischen.“

Foto: Simon Bierwald

Duisburger Filmwoche eröffnet

5. September 2019

„Das Publikum soll nicht so viel erklärt bekommen, sondern mehr erleben“, sagt Regisseur Lukas Reiter während der Diskussion zu „HAMBI – Der Kampf um den Hambacher Wald“, dem Eröffnungsfilms der 43. Duisburger Filmwoche. Das Festival wurde am gestrigen Abend zusammen mit doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche #18 im filmforum Duisburg feierlich eröffnet.

Und es gibt gleich Gesprächsbedarf: Schon bei seiner Premiere wird der neue, vollbesetzte Diskussionssaal im Josephshaus Schauplatz eines engagierten Dialogs zwischen Filmemacher und Publikum. Der interessierte Austausch, den Alex Gerbaulet und Alejandro Bachmann aus der Festivalkommission leiten, wendet sich mehreren Facetten des Bildermachens sowie seiner politischen Relevanz und Haltung zu: Nachdem „HAMBI“ auf der Leinwand die portraitierten Aktivisten unter anderem beim Malen zeigt, geht es in der Diskussion um die verschiedenen Möglichkeiten filmischer Interventionen: Ereignissen eine Öffentlichkeit verleihen, eine Ästhetik des Widerstands prägen, eine Haltung artikulieren oder ein Thema anhand eines Protagonisten verhandeln – in diesem Fall der Hambacher Wald. „Man muss Bilder kreieren. Sonst bringt es nichts!“ sagt Reiter. Schon am Eröffnungsabend wurde über diese Bilder zugewandt, aber durchaus kontrovers diskutiert – ein vielversprechender Start für das Festival.

Während letzterer stellte Festivalleiterin Gudrun Sommer in ihrer Eröffnungsrede heraus, dass die Filmwoche ein Ort der künstlerischen und gesellschaftspolitischen Relevanz bleiben wird. Der Erwartung programmatischer Veränderung begegnet die neue Doppelspitze gelassen, denn „es spricht einiges dafür, dass es zur Zeit weniger an Variationen des Neuen mangelt, als an einer klugen Auseinandersetzung mit der Historie.“ Der Debatte über Dokumentarfilm größtmöglichen Raum zu geben, ist für Gudrun Sommer und Christian Koch weiterhin von zentraler Bedeutung: „Antiquiert erscheint uns nicht das Profil der Filmwoche, sondern die Tatsache, dass wir im Jahr 2019 noch immer über Diversität, Gendergerechtigkeit und die Produktionsbedingungen in der Filmkultur debattieren müssen.“ In dieser Hinsicht sei der Stadt Duisburg, die im April 2019 das Kernteam der Festivals erstmals angestellt und damit abgesichert hat, ein großer Schritt gelungen.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft Klaus Kaiser nahm Bezug auf das Motto der diesjährigen Filmwoche: „Wer erstickt, wo wir atmen?“ Dieses rege zum Innehalten, Stutzen und unwillkürlich zum Nachdenken an: „Die Interessen derer, die Bilder für uns aussuchen, formen unsere Wahrnehmung. Insofern bezieht der Dokumentarfilm politisch Position und ist unverzichtbarer Teil demokratischer Debattenkultur“, stellte Kaiser heraus. Sowohl der Filmwoche als auch doxs! gehe es um das gemeinsame Sehen im Kino, welches es ermögliche, Themen in ihrer Vielschichtigkeit erfassbar zu machen. Da die beiden Duisburger Festivals herausragender Schauplatz dieser kulturellen Praxis seien, sei das Land NRW gerne Unterstützer des Festivals.

Der Bürgermeister der Stadt Duisburg Erkan Kocalar hatte vor der offiziellen Eröffnung im filmforum die Gäste bereits in der Josephskirche zum Empfang der Stadt und der Volkshochschule willkommen geheißen. In seiner Eröffnungsrede würdigte er noch einmal die erfolgreiche Arbeit des früheren Festivalleiters Werner Ruižčka, der genauso wie seine Vorgängerin Angela Haardt zu den Besuchern der Veranstaltung zählte. Ferner bekräftigte Kocalar, dass die Stadt die dezidierte Einladung der neuen Festivalleitung an die Duisburgerinnen und Duisburger, die Filmwoche zu besuchen, sehr begrüße: „Mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort als Gesprächspartner kann der Dialog während des Festivals nur gewinnen.“ Die Stadt sei ein Überzeugter Unterstützer beider Festivals als „Umschlagplatz für Kultur und Sprache.“

Fotos: Simon Bierwald

RAHMENPROGRAMM

30. Oktober 2019

Neben einem historischen Programm mit Arbeiten von Peter und Zsóka Nestler sowie Forugh Farrokhzad, widmen wir uns der Dokumentaristin Heidi Specogna und dem 2009 verstorbenen Filmemacher Gerhard Friedl.

Gerhard Friedl. Ein Arbeitsbuch.Am Freitag, den 8. November, um 10.30 Uhr präsentiert Volker Pantenburg, Professor für Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin, den von ihm herausgegebenen Band „Gerhard Friedl. Ein Arbeitsbuch.“ in Wort und Bild. Zwei Filme des österreichischen Regisseurs Gerhard Friedl (1967–2009) wurden bei der Filmwoche uraufgeführt und ausgezeichnet. Sie sind „Zusammenhangsmaschinen“, die „alles immer geheimnisvoller und kryptischer – aber eben immer weniger selbstverständlich“ erscheinen lassen: „bis sich der krisenhaft gestörte Charakter dieser Zuammenhänge als eigentlicher Zustand vermittelt“ (Philip Widman in Cargo 42/2019). Das Arbeitsbuch versammelt Friedls eigene Texte sowie Gespräche, Dokumente und Fotografien und rekonstruiert die Hintergründe der Filme und einiger nicht realisierter Projekte. Neben Pantenburg lesen die Filmemacherin Ivette Löcker, die 2001 als Produktionsleiterin und Rechercheurin mit Friedl arbeitete, sowie Rembert Hüser, Volko Kamensky und Birgit Kohler. Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Österreichischen Filmmuseum.

Ebenfalls am Freitag um 17.00 Uhr präsentieren ZDF/3sat und die Duisburger Filmwoche die Veranstaltung EXTRA: Heidi Specogna im Gespräch mit Frédéric Jaeger. Jaeger, u. a. Chefredakteur von critic.de sowie Künstlerischer Leiter des Festivals Woche der Kritik in Berlin, spricht mit Specogna über ihre Motivation, die Partner ihres Filmemachens und die Vorleistungen, die Dokumentarfilmer*innen erbringen müssen. Dabei geht es um Specognas Werk in seiner Offenheit und Vielseitigkeit: Ihre Arbeiten haben die Schweizer Regisseurin immer wieder nach Südamerika und Afrika geführt, von Argentinien über Guatemala und Uruguay nach Nigeria, Westafrika und Kongo. Dort hat sie geduldig „welthaltige Geschichten heranreifen lassen. […] Wie schwierig die Zusammenhänge auch sein mögen, der Grundduktus ihres Erzählens ist durch Neugier bestimmt, freundliche, entschiedene Neugier. Den Filmen fehlt alles Abgebrühte und Gleichgültige“ (Fritz Wolf). Bei der Filmwoche wurde sie 2010 mit dem Publikumspreis der Rheinischen Post für „Das Schiff der Torjägers“ und 2011 mit dem 3sat-Dokumentarfilmpreis für „Carte Blanche“ geehrt. In Duisburg erwartet die Zuschauer*innen nun ein Streifzug durch ihr Werk in Ausschnitten und ein Blick auf die Möglichkeiten des Filmemachens heute.

Khaneh siah ast/Das Haus ist schwarz von Forugh FarrokhzadUnmittelbar nach der Preisverleihung, am Samstag, den 9. November gegen 21:00 Uhr, zeigt die Filmwoche in Kooperation mit ARTE zwei Arbeiten, die die besondere Fähigkeit besitzen, die Schönheit, Würde und Einzigartigkeit ihrer Protagonist*innen begreifbar zu machen. Im EN PLUS sind „Fos-sur-Mer“ von Peter und Zsóka Nestler (SE 1972 | 24' | DCP, restaurierte Fassung – Digitalisierung des nationalen Filmerbes 2015 – Deutsche Kinemathek) sowie „Khaneh siah ast/Das Haus ist schwarz“  von Forugh Farrokhzad (IR 1963 | 20' | aus dem Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen) zu sehen. In beiden Filmen wird eine vorgefundene Misere nüchtern dargestellt, werden Menschen nicht über eine ihnen zugewiesene Opferrolle instrumentalisiert, sondern mit den Zuschauer*innen in Kontakt gebracht. „Ich habe versucht, den (für mich) kürzesten Weg zu finden und das Wichtigste der Sache zu zeigen: zum Erkennen, zum Wiedererkennen und um mit vielen zu sagen, dieses gehört geändert, oder jenes soll bewahrt werden, oder nicht übersehen.“ beschreibt Peter Nestler die zugrundeliegende Poetik. So verschieden die Themen der Filme sind – einer zeigt eine Leprakolonie im iranischen Aserbaidschan, der andere das ausbeuterische Entstehen eines Tiefhafens im südfranzösischen Fos-sur-Mer: Beide überwinden eine antrainierte Ignoranz mit einfachsten filmischen Mitteln. Der Hamburger Filmemacher, Autor und Dozent Volko Kamensky führt in die Filme ein.

ARTE- UND 3SAT-JURY DER 43. FILMWOCHE

22. Oktober 2019

Bei der 43. Duisburger Filmwoche entscheiden zwei Jurys über die beiden wichtigsten Ehrungen des Festivals: den ARTE- und den 3sat-Dokumentarfilmpreis. Bei der feierlichen Verleihung am 9.11. im filmforum am Dellplatz werden die mit 6.000 Euro dotierten Auszeichnungen, für die jeweils 17 der 24 Arbeiten aus dem Festivalprogramms nominiert sind, vergeben.

Die ARTE-Jury besteht in diesem Jahr aus Esther Buss, Christian Popp und Serpil Turhan. Esther Buss schreibt als Film- und Kunstkritikerin für Kataloge, Monografien, Filmmagazine und Zeitungen und in diesem Jahr für den Verband der deutschen Filmkritik Teil der Dokumentarfilm-Jury. Christian Popp ist Produzent, zuletzt etwa „Becoming Cary Grant“ von Mark Kidel, und seit 2019 Kurator beim FIPADOC International Documentary Festival in Biarritz. Serpil Turhan war als Autorin mit ihren Arbeiten 2010, 2013 und 2016 bei der Filmwoche zu Gast und ist derzeit Gastprofessorin an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe.

Die 3sat-Jury bilden Michael Baute, Tereza Fischer und Lena Stölzl. Michael Baute ist Journalist und Autor für verschiedene Fachpublikationen sowie Dozent für Filmgeschichte an der DFFB in Berlin. Tereza Fischer ist promovierte Filmwissenschaftlerin und Journalistin. Sie leitet das Schweizer Filmmagazin Filmbulletin und ist Vorstandsmitglied des Schweizer Verbandes der Filmjournalistinnen und -journalisten. Lena Stölzl wurde 2017 mit einer Arbeit über „Filmische Verortungen von Geschichte“ promoviert und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bayreuth. Sie ist Co-Herausgeberin des Bandes „Sichtbar machen. Politiken des Dokumentarfilms“ (mit Elisabeth Büttner, Vrääth Öhner, Vorwerk 8 2018), der im Rahmen der 41. Duisburger Filmwoche vorgestellt wurde.

Infos zu allen Juroren finden Sie hier.

Eröffnungsfilm und erste Wettbewerbsbeiträge

23. September 2019

„An die Leute, die nicht an den Klimawandel glauben: Fangt mal an Euer Geld zu zählen und dabei die Luft anzuhalten.“

HAMBI – Der Kampf um den Hambacher Wald
Foto: Michael Goergens

HAMBI – Der Kampf um den Hambacher Wald wird am 4. November 2019 die 43. Duisburger Filmwoche eröffnen. In dem Film von Lukas Reiter (Redaktion ZDF/Das Kleine Fernsehspiel) treffen entgegengesetzte Blickwinkel aufeinander: Oben in den Baumhäusern und unten bei den Polizeiaufmärschen, bei den Protestliedern umgeben von gepanzerten Fahrzeugen im Waldstück Hambacher Forst. Es wird mit schwerem Gerät geräumt. An diesem Ort kulminiert der Konflikt um die Zerstörung der Natur durch den RWE-Konzern und den friedlichen Widerstand.

Unter den insgesamt 24 Filmen im Programm des Festivals finden sich außerdem aktuelle Produktionen von in Duisburg bereits bekannten Namen wie Thomas Heise, Lukas Marxt, Bernd Schoch oder Katrin Schlösser. Daneben werden zahlreiche junge Filmschaffende, etwa Katharina Kraft, Therese Koppe oder Matthias Lintner, erstmals Arbeiten in Duisburg vorstellen.

„Die Auswahl setzt neue Akzente und bleibt zugleich der Tradition des Festivals treu, eigenwilligen Positionen Raum zu geben. Neugierig machen die vielfältigen ästhetischen Zugänge und persönlichen Handschriften der Autor*innen – quer durch die Generationen, Länder und Produktionskontexte“, erklären Gudrun Sommer und Christian Koch, das Leitungsteam des Festivals.

Folgende Dokumentarfilme stehen außerdem für das Programm der 43. Filmwoche fest: Bewegung eines nahen Bergs von Sebastian Brameshuber (AT,FR 2019, 85′), Fortschritt im Tal der Ahnungslosen von Florian Kunert (DE 2019, 67′), Im Stillen Laut von Therese Koppe (DE 2019, 73’), Madame von Stéphane Riethauser (CH 2019, 94′) und Taste of Hope von Laura Coppens (CH, DE 2019, 71′). Anfang Oktober veröffentlicht das Festival das gesamte Programm der 43. Duisburger Filmwoche.

 

PROGRAMMVORSCHAU

In Bewegung eines nahen Bergs von dem österreichischen Regisseur Sebastian Brameshuber geht es um Rohstoffe, Verwertungsketten und Heimat. Der selbstgelernte Mechaniker Clifford betreibt unweit einer Erzmine in den Steirischen Alpen eine Autowerkstatt. Er kauft Autos an und handelt mit ihnen: Entweder er versilbert sie im nahen Grenzgebiet zu Ungarn oder schlachtet die PKW aus, um die Ersatzteile in seine nigerianische Heimat zu verkaufen.

Bewegung eines nahen Bergs
Foto: Filmgarten

 

Fortschritt im Tal der Ahnungslosen zeigt zunächst irritierende Bilder: Syrische Asylbewerber fahren mit einem Trabbi durch Ostsachsen, hissen kichernd und in FDJ-Uniform die DDR-Flagge und präsentieren Mähdrescher aus dem Kombinat „Fortschritt“. In das Tal, in dem der Film spielt, drang zu DDR-Zeiten kein Westfunk vor. Nun sind dort Fremde angekommen, die mit den Dortgebliebenen die Geschichten des jeweils anderen erkunden. Fortschritt im Tal der Ahnungslosen ist der Abschlussfilm von Florian Kunert an der Kunsthochschule für Medien Köln.

Fortschritt im Tal der Ahnungslosen

 

In Im Stillen Laut von Therese Koppe öffnet sich eine Kellertür, der Blick fällt auf bunte Skulpturen, dann weites Land. Gefängnis, Kunst, Freiheit – zwischen diesen Polen bewegen sich die Biographien von Erika und Tine, 81, und seit 40 Jahren ein Paar. Mehr leise als laut erzählen ihre Fotografien, Videoaufnahmen, Tagebuchnotizen und Briefe von kreativer Verwirklichung, Liebe und selbstgeschaffenen Freiräumen vor und nach der Wende.

Im Stillen Laut
Foto: Filmuniversität Babelsberg

 

Madame von dem schweizerischen Filmemacher Stéphane Riethauser ist ein doppeltes Portrait. Von Caroline, der hochbetagten Grand Dame und Geschäftsfrau, und Stéphane, dem geliebten Enkel und Regisseur des Films. Gegen die Gesetzlichkeiten ihrer bourgeoisen Genfer Familie wollte sie keine Gattin sein und er kein „echter“ Mann. Aus alten und jüngeren Archivaufnahmen treten zwei Menschen hervor, die schillern im Grau der Konvention.

Madame

 

Die in Bern lebende Regisseurin Laura Coppens beschreibt in Taste of Hope das hoffnungsvolle Engagement von Arbeiterinnen und Arbeitern einer Teefabrik, nachdem ein Großkonzern längst anderswo billigere Arbeitskraft gefunden hat. Organisiert zur Kooperative betreibt die Belegschaft der Teefabrik ihre Produktion und ihr Geschäft weiter. Immer auf der Schwelle zwischen sozialer Mission und pragmatischer Profitmaximierung, diskutieren die Arbeiter gemeinsam, nach welchen Regeln sie spielen wollen.

Neuer Preis für den kurzen und mittellangen Film

Duisburg, 30. August 2019

Die Duisburger Filmwoche schärft das Profil ihrer Wettbewerbe. Zusätzlich zu den renommierten Auszeichnungen, die ARTE und 3sat auf dem Festival vergeben, wird zukünftig der Preis der Stadt Duisburg die kurze oder mittellange Form würdigen. Für die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung sind alle Festivalbeiträge mit einer Länge von bis zu 65 Minuten nominiert. Eine in diesem Jahr neu eingerichtete Jury wird sowohl über diesen neuen Preis als auch über die Carte Blanche – Nachwuchspreis des Landes NRW entscheiden.

„Der kurze und mittellange Film war in Duisburg schon immer integraler Bestandteil des Festivals, musste aber, in Hinblick auf Auszeichnungen, mit allen Beiträgen im Programm konkurrieren,“ so das Leitungsduo der Filmwoche Gudrun Sommer und Christian Koch. „Der Preis der Stadt Duisburg kann hier einen neuen Akzent setzen – für die ästhetische Eigenständigkeit und Eigenwilligkeit dieser vielfältigen dokumentarischen Praxis.“

Die erste Jury für den Preis der Stadt Duisburg und die Carte Blanche – Nachwuchspreis des Landes NRW ist mit der Kunsthistorikerin, Kuratorin und Autorin Claudia Slanar aus Wien, David Wegmüller, Programmer bei den Solothurner Filmtagen, sowie dem Kölner Produzenten und Filmemacher Stefan Höh besetzt.

Der 3sat- und der ARTE-Dokumentarfilmpreis sind weiterhin die Hauptpreise der Duisburger Filmwoche. Sie gehen an lange Dokumentarfilme und werden ebenfalls von hochkarätig besetzten Jurys vergeben. Mit der klareren Strukturierung der Wettbewerbe gewinnen auch die beiden wichtigsten Auszeichnungen, die auf dem Festival vergeben werden, an Kontur. Die deutliche Abgrenzbarkeit der Preisprofile voneinander sorgt für Transparenz in der Wettbewerbsgestaltung und ermöglicht zudem den Jurys eine fokussierte Entscheidungsfindung.

Alle Filme im Programm der Duisburger Filmwoche erhalten auf dem Festival auch in der neuen Wettbewerbsstruktur weiterhin die gleiche, ungeteilte Aufmerksamkeit. Jeder Vorführung folgt eine einstündige Diskussion mit den anwesenden Filmemacher*innen, die von den Mitgliedern der Auswahlkommission moderiert wird.

Neue Auswahlkommission berufen

Duisburg, 25. Juni 2019

Die Duisburger Filmwoche (4. bis 10. November 2019) setzt neue Akzente in der Programmgestaltung. Gudrun Sommer und Christian Koch, seit April mit der Leitung des Festivals betraut, haben eine sechsköpfige Auswahlkommission eingeladen, um gemeinsam mit ihnen das künstlerische Profil der Filmwoche fortzuschreiben. Die Kommission wurde für die kommenden zwei Jahre berufen.

Die Kölner Regisseurin Bettina Braun ist mit der Filmwoche gut vertraut. Die Grimme-Preisträgerin präsentierte unter anderem ihre Arbeiten „Was lebst Du?“ (2004) und „Lucica und ihre Kinder“ (2018) in Duisburg und wurde dort 2004 mit dem Publikumspreis der Rheinischen Post ausgezeichnet. Der Medienwissenschaftler und Filmjournalist Jan Künemund kennt die Filmwoche seit seinem Studium in Bochum und war im Rahmen seiner Tätigkeit für den Filmverleih Edition Salzgeber und die Universität Hildesheim immer wieder in Duisburg zu Gast. Mit Alex Gerbaulet und Anja Dreschke verstärken zwei Filmemacherinnen das Team. Dreschke, promovierte Ethnologin, arbeitet an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, ist Regisseurin und Ausstellungskuratorin. Alex Gerbaulet lehrte unter anderem an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und arbeitet als Filmemacherin und Produzentin bei der bereits auf der Filmwoche ausgezeichneten Berliner Produktionsfirma Pong. Aus Österreich ist der Autor und Filmvermittler Alejandro Bachmann berufen. Er war in den vergangenen Jahren Mitglied der ARTE-Jury und zuletzt mit einer Buchpräsentation zu dem von ihm mitherausgegebenen Band zu Werner Herzogs dokumentarischem Werk auf dem Festival eingeladen. Bereits 1997 hat der Schweizer Luc Schaedler mit seinem Film „Made in Hong Kong“ (1997) die Filmwoche und ihre Debattenkultur kennengelernt. Er ist Filmemacher und Produzent sowie aktuell Mitglied im Stiftungsrat von Swiss Films.

Die Auswahlkommission wird in den nächsten Monaten alle eingereichten Beiträge sichten und Mitte September das Programm zusammenstellen. Dabei halten Christian Koch und Gudrun Sommer am konzentrierten Programmprofil der Filmwoche fest: „Inmitten der Allgegenwärtigkeit von Second Screens ist genau dies die Kunst der Stunde: den Filmen auf der Leinwand ungeteilte Aufmerksamkeit widmen. Wir verzichten bewusst auf Nebenreihen und Parallelsektionen – keine leichte Entscheidung angesichts der Vielzahl und Vielfalt an dokumentarischen Produktionen, die uns jedes Jahr erreichen. Hinzu kommt, dass jeder Auswahlprozess mit einer großen Verantwortung gegenüber den Filmschaffenden und ihren Arbeiten verbunden ist. Wir setzen im Sichtungsverlauf wie in der Festivalwoche auf die intensive und kontroverse Auseinandersetzung, den genauen Blick und den Mut, auch unbequemen Filmen und ästhetisch kompromisslosen Positionen eine Bühne zu geben. Es freut uns sehr, dass sich die neu besetzte Auswahlkommission auf diese Herausforderung mit uns einlässt und ihre vielfältige Expertise und Debattenfreude in die Filmwoche einfließen wird.“

Wie bisher fungieren die Kommissionsmitglieder auch als Gastgeber*innen der Diskussionen nach den Filmvorführungen. Eine Festivalteilnahme umfasst daher auch die Einladung an die Autor*innen, persönlich nach Duisburg zu kommen und im Gespräch mit dem Publikum ihre Arbeiten zu reflektieren.

Die ersten Sichtungen starten Ende Juni, Einreichungen für das diesjährige Festival sind noch bis 30. August möglich.

Die Filmwoche wird ab diesem Jahr auch visuell auf neue Art und Weise wiedererkennbar sein: Das Kölner Bureau Mathias Beyer gestaltet seit diesem Jahr das Erscheinungsbild des Festivals.

 

Alejandro Bachmann
Kulturarbeiter mit Schwerpunkten im Vermitteln von und Schreiben über Film sowie in der Zusammenstellung von Filmprogrammen (mit Fokus auf dokumentarischen und experimentellen Formen). 2010 bis 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter, später Leiter des Bereichs Vermittlung, Forschung und Publikationen des Österreichischen Filmmuseums. Herausgeber von „Räume in der Zeit. Die Dokumentarfilme von Nikolaus Geyrhalter“ (Sonderzahl, 2015) und Co-Herausgeber von „Echos. Zum dokumentarischen Werk Werner Herzogs“ (Vorwerk 8, 2018), Associate Editor des Found Footage Magazine und des Film Education Journal. Lebt in Wien.

Bettina Braun
Ausbildung in London und Köln. Regisseurin, Autorin und Dozentin für Dokumentarfilm. Ihre Filme laufen auf nationalen und internationalen Festivals und erhalten diverse Auszeichnungen u. a. Filmpreis NRW für den Besten Dokumentarfilm, Medienpreis der Kindernothilfe, Phoenix Dokumentarfilmpreis, Publikumspreis der Duisburger Filmwoche. Für ihre Dokumentarfilm-Trilogie „Was lebst du?“ (2004/05), „Was du willst“ (2008), „Wo stehst du?“ (2011) erhielt sie 2013 den Grimme Preis Spezial. Bettina Braun ist Gründungsmitglied von LaDOC, Köln und Mitglied im Vorstand des Filmbüro NW e.V.

Anja Dreschke
Ethnologin, Filmemacherin und Kuratorin. Ihre Forschungsinteressen und Veröffentlichungen liegen im Bereich Theorie und Praxis an der Schnittstelle von experimenteller Ethnografie, essayistischem Film und künstlerischer Forschung. Unterrichtet audiovisuelle Anthropologie und Medienethnologie, zurzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medien-und Kulturwissenschaft an der Universität Düsseldorf. Realisiert Filme, Videoinstallationen und Fotoessays. Als Kuratorin arbeitet sie im Bereich von Ethnologie, Film und Kunst für Filmfestivals, Museen und andere Kulturinstitutionen.

Alex Gerbaulet
Filmemacherin und Produzentin in Berlin. Seit 2015 drei zum Teil mehrfach ausgezeichnete Kurzfilme: „Schicht“ (2015), „Tiefenschärfe“ (2017, zusammen mit Mareike Bernien) und „Die Schläferin“ (2018). Seit 2006 Lehrtätigkeit u. a. an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, der Kunsthochschule Kassel, der School of the Art Institute of Chicago und der Short Film Station der Berlinale Talents, sowie Mitarbeit in der Auswahljury des Kasseler Dokfest und des European Media Art Festivals in Osnabrück. Seit 2014 Teil der Produktionsplatform pong film in Berlin und hat dort seither u. a. an Filmen von Philip Scheffner, Dorothee Wenner und Khaled Abdulwahed mitgearbeitet.

Jan Künemund
Geboren in Schwerte (Ruhr). Literaturwissenschafts-, Soziologie- und Linguistikstudium in Bochum, Mitarbeit im Endstation Kino und beim Festival blicke. 2006 bis 2015 Text-, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Filmverleih Edition Salzgeber in Berlin. Redakteur des Queer-Cinema-Magazins Sissy. Dramaturgische Beratung bei Spiel- und Dokumentarfilmproduktionen, Co-Autor des Spielfilms „Lichtes Meer“ (2015). Seit 2015 Forschung und Lehre am Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur der Universität Hildesheim. Promotionsprojekt zum Queer Cinema. Freier Filmjournalist, u. a. für Spiegel Online, Freitag, Taz und Filmdienst.

Luc Schaedler
Geboren in Zürich. 1986 bis 2002 Mitarbeit in der Programmation des Kino Xenix in Zürich. 1994 bis 1998 Studium der Ethnologie, Geschichte und Filmwissenschaft an der Universität Zürich. 2005 Promotion in Visueller Anthropologie mit seinem Dokumentarfilm „Angry Monk“. 1998 bis 2001 Mitarbeit beim Aufbau des Kinderfilmklubs Zauberlaterne in Zürich. Seit 1998 freischaffender Dokumentarfilmer und Produzent mit seiner Firma go between films: „Made in Hong Kong“ (1997), „Angry Monk“ (2005), „Watermarks“ (2013), „A Long Way Home“ (2018).

Filmeinreichungen für die 43. Duisburger Filmwoche

Duisburg, 4. April 2019

Ab sofort können hier Filme für die 43. Duisburger Filmwoche eingereicht werden. Unsere Auswahlkommission wird alle Arbeiten sichten und Mitte September das Programm zusammenstellen.

Die Filmemacher*innen bzw. Produzent*innen sollten in Deutschland, in Österreich oder in der Schweiz leben bzw. Angehörige dieser Staaten sein. Die Nominierung für einen Wettbewerb umfasst die persönliche Einladung der Regie zur Vorführung und Diskussion des Films auf dem Festival.

Details zum Reglement finden Sie hier. Einreichungen sind bis zum 30. August 2019 möglich.

Auf der Filmwoche werden Preise im Gesamtwert von 23.000 Euro verliehen: der mit 6.000 Euro dotierte 3sat-Dokumentarfilmpreis, der ebenfalls mit 6.000 Euro dotierte ARTE-Dokumentarfilmpreis sowie der mit 5.000 Euro dotierte Preis der Stadt Duisburg und die mit 5.000 Euro dotierte „Carte Blanche“ – Nachwuchspreis des Landes NRW. Die Rheinische Post stiftet den Publikumspreis (1.000 Euro).

Die Duisburger Filmwoche ist seit ihrer Gründung im Jahr 1977 der Ort für kritische und zugewandte Debatten über Dokumentarfilme – über ihre ästhetisch-künstlerischen Zugänge und ihr gesellschaftliches, politisches, ökonomisches Umfeld. Kurzum: Wir freuen uns auf Filme, die uns und unser Publikum herausfordern.

Neue Leitung für die Duisburger Filmwoche und doxs!

Duisburg, 27. März 2019

Die Stadt Duisburg hat mit Wirkung zum April 2019 Gudrun Sommer und Christian Koch mit der gemeinsamen Leitung der Duisburger Filmwoche und doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche betraut. Die Festivals finden in diesem Jahr vom 4. bis 10. November statt.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Gudrun Sommer und Christian Koch ein Leitungsteam gewinnen konnten, das über eine vielseitige Expertise verfügt“, erklärt Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link. „Nach der erfolgreichen Ära Werner Ružičkas verspricht diese Doppelspitze Kontinuität, aber auch neue künstlerische Akzente.“

Gudrun Sommer und Christian Koch

Veränderung gibt es für die Festivals auch in struktureller Hinsicht, wie Thomas Krützberg, Leiter des Dezernats für Familie, Bildung und Kultur, Arbeit und Soziales der Stadt Duisburg, ausführt: „Die Kommune hat mit der finanziellen Absicherung von sechs festen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beste Voraussetzungen geschaffen, um die Rahmenbedingungen und Qualität der Festivals langfristig zu stärken.“ Auf eigenen Wunsch sind die Verträge für die beiden Leitungspositionen zunächst auf zwei Jahre befristet.

In dem Vorhaben, eine engere Kollaboration auch mit lokalen Akteuren des Duisburger Kulturlebens anzustreben, werden Gudrun Sommer und Christian Koch von kommunaler Seite unterstützt. Volker Heckner, kommissarischer Leiter der VHS: „Der Anspruch der neuen Doppelspitze, lokale Verankerung und internationale Ausstrahlungskraft in Einklang zu bringen, ist eine vielversprechende Perspektive für die Festivals wie für die Bildungsregion Duisburg.“

Innerhalb der deutschen Kulturlandschaft ist die Filmwoche eine besondere Begegnungsstätte zwischen Filmschaffenden und dem Publikum. Gemeinsam sieht das Leitungsteam das Festival „als offenen Raum, der für das Gespräch über dokumentarisches Kino steht und einsteht. Wir setzen auf diese Duisburger Debattenkultur, wollen ihr und den Filmen kompromisslos Aufmerksamkeit widmen.“

Gudrun Sommer führt aus: „Ich verstehe die Filmwoche und doxs! als Work-in-Progress. Das Kino, ebenso wie die Öffentlichkeit sind dynamische Orte, deren Setzungen und Rahmenbedingungen stetig hinterfragt und neu verhandelt werden müssen. Nicht nur von uns als Leitung, sondern von und mit allen am Festival Beteiligten.“

Christian Koch macht weiter deutlich, mit welchem Antrieb das neue Team an den Start geht: „Mich interessieren innovative Formen der Zusammenarbeit mit Filmschaffenden, der Branche und dem Publikum in Duisburg. Unsere Herangehensweise ist offen für interdisziplinäre Impulse von außerhalb des Kinos. Das Festival muss sich auch aus der Stadt heraus weiterentwickeln.“

Dadurch, dass Gudrun Sommer und Christian Koch gemeinsam sowohl die Filmwoche als auch doxs! gestalten, werden sich die Festivals strukturell enger miteinander verzahnen, ohne dabei ihre programmatische Eigenständigkeit zu verlieren. Das inhaltliche Profil der Duisburger Filmwoche wird auch zukünftig in enger Zusammenarbeit mit einer künstlerischen Auswahlkommission entwickelt, die im Mai 2019 vorgestellt und ihre Arbeit aufnehmen wird.

Gudrun Sommer wurde 1973 in der Steiermark geboren und studierte Philosophie und Medienwissenschaften in Graz und Bochum. Für die Duisburger Filmwoche ist die Österreicherin seit 1997 in unterschiedlichen Funktionen tätig: von 1998 bis 2003 als Organisationsleitung, von 2002 bis 2009 als Mitglied der Auswahlkommission. 2002 gründete sie doxs! und entwickelte die Kinder-und Jugendsektion des Festivals zu einer anerkannten Marke in der europäischen Kinderfilmlandschaft.

Als Kuratorin und Programmberaterin arbeitete Gudrun Sommer zuletzt für die Diagonale, das Festival steirischer herbst, das Internationale Frauenfilmfestival Dortmund/Köln, das Kindermedienfestival Goldener Spatz und das Goethe-Institut. Seit 2012 ist sie Jurorin des Grimme-Preises.

Für die RUHR.2010 konzipierte Gudrun Sommer gemeinsam mit Vinzenz Hediger und Oliver Fahle die Ringvorlesung und Publikation „Orte filmischen Wissens. Filmbildung im Zeitalter digitaler Netzwerke“ an der Ruhr-Universität-Bochum, wo sie neben der Universität Duisburg-Essen und der Athanor-Akademie Lehraufträge wahrnahm.

Christian Koch wurde 1971 in Bochum geboren und ist studierter Germanist und Historiker. Er arbeitet seit mehr als 15 Jahren in verschiedenen Leitungsfunktionen in Kultur- und Theaterinstitutionen, etwa für den Württembergischen Kunstverein Stuttgart, PACT Zollverein Essen oder das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch. Derzeit leitet Christian Koch für die Stadt Wuppertal das Projektbüro für das dort geplante Pina Bausch Zentrum. Er war maßgeblich beteiligt an der Realisierung zahlreicher Ausstellungsprojekte, internationaler Koproduktionen der zeitgenössischen darstellenden Kunst und Performance, Festivals wie Theater der Welt, dem Kulturhauptstadtjahr Ruhr.2010, der Ruhrtriennale und verschiedener Debatten-, Diskurs- und Kunstvermittlungsformaten.

Christian Koch arbeitete als Produzent, Kurator, und Dramaturg in Medienkunst- und Theaterprojekten. Er veröffentlichte zu Positionen der Medienkunst sowie Kulturtheorie und -politik, zuletzt den Band „Komplement und Verstärker. Zum Verhältnis von Stadtentwicklung, künstlerischer Praxis und Kulturinstitutionen“, der im Sommer erscheint (Ko-Herausgeber mit Isabel Finkenberger, Eva Maria Baumeister; Jovis Berlin). Christian Koch ist Lehrbeauftragter für Kulturmanagement an der Folkwang Universität der Künste und der Universität Witten/Herdecke.

Die Stadt Duisburg und das Festivalteam freuen sich auf die Begegnungen im Rahmen der 43. Duisburger Filmwoche und doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche #18.

df43 #1 Festivaltermin und -vorbereitung

Duisburg, 5. Februar 2019

Liebe Dokumentarfilmfreundinnen und Dokumentarfilmfreunde,

jetzt den Termin sichern: Die Duisburger Filmwoche und doxs! laden vom 4. bis 10. November 2019 ins Filmforum am Dellplatz ein.

Erfreuliche Signale begleiten den Auftakt der diesjährigen Festivalvorbereitungen. Die Stadt Duisburg hat zugesichert, ihr Engagement ab 2019 deutlich zu erhöhen. Der Beigeordnete für Familie, Bildung und Kultur, Arbeit und Soziales, Thomas Krützberg, betont: „Es ist der Stadt Duisburg sehr wichtig, die Filmwoche und doxs! auch nach dem Ausscheiden des langjährigen Festivalleiters Werner Ružička dauerhaft auf eine stabile Basis zu stellen. Die im Januar beschlossene finanzielle Unterstützung wird den Festivals langfristige Perspektiven eröffnen.“

Die Volkshochschule Duisburg, Träger beider Veranstaltungen, steht mit der personellen Absicherung der Festivals sowohl für die geschätzte Kontinuität als auch für notwendige Veränderungsprozesse ein. Volker Heckner, kommissarischer Leiter der VHS, erhofft sich von diesem Schritt „die erfolgreiche Historie fortzuschreiben und gleichzeitig dem künstlerischen Team Raum für eine neue Akzentuierung zu ermöglichen.“

Mit dieser Entscheidung wird für die Filmwoche und doxs! in den kommenden Wochen eine Phase der Umstrukturierung eingeleitet. Einreichungen für die 43. Duisburger Filmwoche und die 18. Ausgabe von doxs! sind wieder ab April 2019 möglich.

Wir freuen uns auf zahlreiche Filmanmeldungen und einen regen Austausch über das dokumentarische Arbeiten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.