Sehen, was sich zeigt, statt rahmen, was man versteht. Kadrierungen und Formate verlassen, um neue Fährten auf vertraute Wege zu legen. Selbst navigieren und dann entscheiden, ob eine Schwelle zum Passieren oder zum Verweilen einlädt.
Die Ränder des Bildbewusstseins erscheinen undeutlich, ragen doch die Wirklichkeiten in die Bilder hinein und die Bilder über sich selbst hinaus. Wie können Erzählungen Stellung beziehen und Haltung wahren, wenn Gesten der Erleuchtung selbst nur wieder Blendung und Bevormundung versprechen? Wo müssen sie dem Zweifel Raum lassen oder den Irrwegen einer inneren Kartographie folgen?
Neben dem Zugang in fragil verbürgte Bilderwelten bietet gerade der Dokumentarfilm gangbare wie verschlungene Wege aus ihnen hinaus. Fragen seiner Ethik und Ästhetik stehen sinnbildlich für die Bereitschaft, Lebenswelten zu begehen oder sich vor ihnen zu verschanzen.
Sich in die Bilder und über sie hinaus denken; sich im Dunklen leiten und aus ihm verleiten lassen: Duisburg hält die Fackel und sucht nach Ausgängen.