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Duisburger Filmwoche
43. Duisburger Filmwoche
doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche #18
4. bis 10.11.2019
D

Ein Hochhaus am Stadtrand wird gesprengt. Kurzes Spektakel, Handybilder: Staub steigt auf. Dann geraten eine bauliche Struktur und ihre Debatte aus dem Blick. „Stadtsanierung“ folgt auf „Neu-Stadt“, ein Regiment auf ein anderes. „Wann geschieht in der Hochhaussiedlung ‚Weiße Riesen‘ endlich etwas Sichtbares?“ fragt die lokale Presse.

Wahrnehmung kennt keinen Leerstand: Wo wir atmen, sehen und fühlen haben wir Anteil, sind innen. Kaum zu erkennen, was außerhalb des Gesetzes bewährter Blicke geschieht. Selbstverständlicher Bauplan des Sichtbaren: Wer in und unter Bildern erstickt, der gehört nicht zum Vorgesehenen. Blicke, die sich nicht treffen, sind blind. Ungeteilte Luft ist zu rein zum Atmen.

Ohne Vorstellung von den schemenhaften Erscheinungen am Rande, sieht man im Zentrum des Blickfeldes klar, atmet frei. Zu erkennen ist etwa eine Brache in günstiger Lage, Möglichkeit für neongeflutete Räume mit gefiltertem Klima. Alte Kollektionen und Überproduktion günstig abzugeben. „Duisburg fehlt es an Aufenthaltsqualität“ liest man. Der Atem schmeckt wieder etwas eisern – Matte Wetter.

Zeit sich zu fragen, wieviel Luft da ist. Denkbar wird für ein paar Tage ein anderer Raum. Ein Innen, das uns zwingt gemeinsam zu schauen, Luft zu teilen. „Kino, trotz allem!“ Blickachsen und Begegnungen – nicht im Vakuum. Das Regiment heißt Austausch. Das Festival, eine Bühne für den Wortschatz des Dokumentarischen: Hierarchien und Affekte, Macht und Teilnahme. Bilder, die ordnen, und Bilder, die erschaffen. Bilder, die eine gemeinsame Sprache beatmen können.