• duisburger filmwoche 41 - 6.–12. November 2017 im filmforum am Dellplatz
  • duisburger filmwoche 41 - das festival des deutschsprachigen dokumentarfilms
  • duisburger filmwoche 41 - doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche 16
mittel der wahl

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Wiederholung der Preisträgerfilme

Duisburg, 11. November 2017

Morgen, Sonntag, den 12. November zeigt die Filmwoche ATELIER DE CONVERSATION um 15:00 Uhr und TIERE UND ANDERE MENSCHEN um 16:30 Uhr nochmal im filmforum am Dellplatz.

 

Die Preisträger der 41. Duisburger Filmwoche

Duisburg, 11. November 2017

Der ARTE-Dokumentarfilmpreis, dotiert mit 6.000 Euro, geht an:

ATELIER DE CONVERSATION von Bernhard Braunstein

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Der 3sat-Dokumentarfilmpreis für den besten deutschsprachigen Dokumentarfilm, dotiert mit 6.000 Euro, geht an:

TIERE UND ANDERE MENSCHEN von Flavio Marchetti


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Der Förderpreis der Stadt Duisburg, dotiert mit 5.000 Euro, geht an:

SPINELESS KINGDOM von Max Sänger


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'Carte Blanche' - Nachwuchspreis des Landes NRW dotiert mit € 5.000, geht an:

SPIELFELD von Kristina Schranz & Caroline Spreitzenbart

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Der Publikumspreis der Rheinischen Post für den beliebtesten Film, dotiert mit 1.000 Euro, geht an:

INSCHALLAH von Antje Kruska & Judith Keil


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Eröffnung der 41. Duisburger Filmwoche

Duisburg, 6. November 2017

Endlich Wahlabend: Die 41. Duisburger Filmwoche wurde im filmforum am Dellplatz feierlich eröffnet. Mit der Deutschen Erstaufführung des Eröffnungsfilms DIE ANDEREN PLÄTZE von Marco Kugel und Simon Quack begann das Festival des deutschsprachigen Dokumentarfilms.

Festivalleiter Werner RužičkaFestivalleiter Werner Ružička stellte in seiner Eröffnungsrede heraus, dass bei der Filmwoche, die nun in ihr fünftes Jahrzehnt starte, keinesfalls Routine eingekehrt sei: "Jedes Programm ist aufs Neue ein Wagnis. So wie jeder Dokumentarfilm aufs Neue ein Wagnis ist: Eine Hoffnung und ein Versprechen, dass jenseits der schieren Abbildung eine neue Welt ins Licht kommt." Ružička nahm Bezug auf das Motto der Filmwoche MITTEL DER WAHL und brachte es in Verbindung mit einer Welt, die nicht im günstigsten Zustand sei – "trotz oder auch wegen der vielen Wahlen, die in diesem Jahr stattgefunden haben." Die Filme dieser Filmwoche nutzten ihre künstlerischen Mittel, "um Veränderungen in Gesellschaften zu beschreiben, Differenzierungen und Spaltungen aufzuzeigen, aber auch, um Hoffnung und ausgelassenen Lebensmut zu zeigen." Dies mache den "Reichtum des Programms" aus, das im Festivalformat der Duisburger Filmwoche einen geeigneten Ort finde. Denn hier gebe es "Themen statt Twitter, teilnehmendes Reden statt Talkshows."

Gudrun SommerGudrun Sommer, die Leiterin von doxs!, stellte in ihrer Rede heraus, wie sehr der Blick von Kindern und Jugendlichen das dokumentarische Genre belebe: Die jungen Zuschauer hätten durch ihren Umgang mit Medien und den Bildern, die diese auf verschiedenste Art und Weise vermittelten, einen frischen Blick, von dem der Dokumentarfilm nur profitieren könne. "Für Kinder und Jugendliche liegen die Angebote und die Idee des öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht auf der Hand" stellte Sommer fest. doxs! als Format, das diese neuen Blicke und ihre Entdeckungen ernst nehme, biete in seinem Programm viele Perspektiven und entdecke gleichzeitig alte Filmschätze wie Harun Farockis Beiträge für das Kinderfernsehen für die Kinoleinwand neu.

Ruth SchifferRuth Schiffer, die als Vertreterin des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW die Grüße der Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen überbrachte, bezeichnete das Motto der Filmwoche als "Steilvorlage zur Befragung der Filme". "Mit allen Risiken und Nebenwirkungen" sei bei dem Programm Filmwoche stets Verlass auf intellektuelle und ästhetische Reize. In freundlicher Abwandlung von Joseph Beuys' Motto "Wer nicht denken will fliegt raus" verstehe sie die Filmwoche als Ort der Begegnung und des Austausches.

Sören LinkDuisburgs Oberbürgermeister Sören Link nahm wie Werner Ružička Bezug auf die politische Relevanz der Filmwoche und der Filme, die sie zeige. Aktuell, gerade im Umfeld der Wahlen, werde sehr deutlich, wie "mit Bildern Politik gemacht" werde. In Duisburg würden "Themen aber nicht für den schnellen Effekt abgehandelt, sondern beschrieben. Hier wird die Welt in ihrer Komplexität sichtbar gemacht." Trotz klammer Kassen stehe die Stadt daher zu diesem einzigartigen Festival, dieser "Plattform für verschiedene Wirklichkeiten und Dialog."

Fotos: Simon Bierwald

AusSichten: Publikation zur 41. Duisburger Filmwoche

Duisburg, 1. November 2017

Wenn die Filmwoche am Montag beginnt, startet ein Filmfestival, das in seinem Format und seiner Fokussierung in der deutschen Festivallandschaft einzigartig ist. Diese Feststellung ihrer Singularität ist für die Filmwoche allerdings weniger ein Marketingtool als eine Einladung dazu, sich stets selbst zu hinterfragen: zu überprüfen, wie die eigenen Traditionen sich weiterhin in die Zukunft verlängern lassen.

Die Duisburger Filmwoche hat dieser Reflexion im Rahmen einer knapp 100-seitigen Publikation Platz geboten, die zum Festival erscheinen wird: "AusSichten. Öffentliches Reden über Dokumentarfilm. Eine Lektüre." Das Festival hat Freunde, Wegbegleiter, Kritiker und Beobachter eingeladen, darüber nachzudenken, wie der Dokumentarfilm und seine Debatten unter den Vorzeichen einer sich verändernden Filmöffentlichkeit in Duisburg und darüber hinaus sichtbar und relevant bleiben können.

Die Texte, die dabei entstanden, nähern sich dieser Öffentlichkeit und adressieren sie gleichzeitig auch: Sie beschreiben die Orte, an denen sich die Diskussion über Film entfaltet, die Teilnehmer dieser Diskussion, die Bedingungen der Dokumentarfilmproduktion und wie sich die Öffentlichkeit, mit der Filme rechnen können, in ihnen selbst niederschlägt.

Die Beiträge sind persönlich und analytisch, emphatisch und kritisch. Sie schöpfen aus einer Durchsicht der Filmwochenhistorie Aussichten für ihre Zukunft. Dabei blicken Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Perspektiven: Sie sind Filmemacher, Kuratoren, Produzenten, Kritiker sowie Wissenschaftler. Sie sind Teil des Duisburger Diskurses geworden; haben das Hinterfragen eigener Rollen und Positionen im Kontext der Filmwoche entfaltet und sich so an der Selbstreflexion der Filmwoche beteiligt.

Die Autorinnen und Autoren des von Werner Ružička und Alexander Scholz herausgegebenen Bandes sind Christa Blümlinger, Werner Dütsch, Thomas Heise, Florian Kläger & Lisa Sperling, Sven Ilgner, Nils Menrad, Katrin Mundt, Cristina Nord, Vrääth Öhner, Peter Ott, Mehdi Sahebi, Bernd Schoch, Werner Schweizer, Mark Stöhr, Serpil Turhan, Sven von Reden, Carolin Weidner. Ihnen gilt unser Dank. Genauso wie dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, das das Projekt gefördert hat.

Rahmenprogramm der Filmwoche

Duisburg, 30. Oktober 2017

Zusammen mit ihren Partnern ergänzt die Filmwoche ihre Filmauswahl auch in diesem Jahr um ein anregendes und abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Dieses steht im Dialog zu den Filmen des Programms und kann als diskursive Anregung und Ergänzung desselben verstanden werden. 

Am Donnerstag, den 9. November, um 14:00 Uhr findet das EXTRA in Kooperation mit 3sat satt. Im Autorengespräch begegnen sich in diesem Jahr Thomas Heise und Matthias Dell. Thomas Heise gilt als einer der profiliertesten und reputiertesten Dokumentarfilmer im deutschsprachigen Raum. Die Filmwoche hat zwölf seiner Filme gezeigt. Zuletzt gewann Thomas Heise für STÄDTEBEWOHNER 2014 den 3sat-Dokumentarfilmpreis. Matthias Dell ist Filmredakteur bei der Wochenzeitung der Freitag, arbeitet als Autor und Herausgeber in Berlin und ist Mitglied der 3sat-Jury. Die beiden sprechen über Heises aktuelles Projekt und, daran anschließend, über das Phänomen "Familienfilm" (Heise) – Autoren üben sich in der dokumentarischen Bearbeitung ihrer unmittelbaren Umgebung.

Am Freitag, den 10. November, um 10:00 Uhr lädt Thomas Heise gemeinsam mit Peter Badel, der bei vielen seiner Filme die Kameraarbeit übernahm, in die gemeinsame Filmwerkstatt: In dieser Veranstaltung, die in Kooperation mit der dfi – Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW realisiert wird, berichten die beiden von ihrer Kooperation und vermitteln anhand von Beispielen ihren Blick und ihre Einschätzung dokumentarischer Ästhetik. 

Gleich nach der Preisverleihung, am Samstag, den 11. November um 21:00 Uhr, zeigen wir in unserem EN PLUS den Film FERIEN EINES FILMEMACHERS von Johan van der Keuken. Zusammen mit ARTE schauen wir über den Tellerrand des deutschsprachigen Dokumentarfilms und präsentieren ein Werk, das sich fern künstlerischer Barrieren mit der sich verändernden Welt auseinandersetzt. Der 1974 in den Niederlanden produzierte Film bringt mit gekonnter, an Jazz-Improvisationen erinnernder Montage, fotografische Bilder in Bewegung. In das Werk führt das Mitglied der ARTE-Jury Pepe Danquart, Professor für Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und selbst oscarprämierter Filmemacher, ein.

Dann heißt es Abschiednehmen. In der Filmwerkstatt Goldstraße findet am 12. November ab 12:00 Uhr in Kooperation mit der dfi – Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW das AU REVOIR statt. Beim gemeinsamen Frühstück wird der nunmehr 20. Band der äußerst erfolgreichen Reihe "Texte zum Dokumentarfilm" SICHTBAR MACHEN. POLITIKEN DES DOKUMENTARISCHEN (herausgegeben von Elisabeth Büttner, Vrääth Öhner, Lena Stölzl) im vorgestellt.

Jurys der Filmwoche

Duisburg, 26. Oktober 2017

Die Filmwoche dankt ihren langjährigen Preispartnern für die andauernde verlässliche Zusammenarbeit. Bereits seit 1994 wird der mit 6.000 Euro dotierte ARTE-Dokumentarfilmpreis verliehen. Zum einundzwanzigsten Mal wird der 3sat-Dokumentarfilmpreis für den besten deutschsprachigen Dokumentarfilm vergeben. Zudem werden die "Carte Blanche", der Nachwuchspreis des Landes NRW, und der Förderpreis der Stadt Duisburg, jeweils dotiert mit 5.000 Euro, vergeben.

Die verantwortungsvolle Aufgabe, die Gewinner dieser Preise zu bestimmen, haben wir in diesem Jahr wieder sechs Jurorinnen und Juroren anvertraut, auf deren Urteil und Sachverstand wir uns beruhigt verlassen können. Wir legen Wert darauf, dass die Jurys jeweils mit kundigen Persönlichkeiten verschiedener Provenienz besetzt sind, die Blicke aus unterschiedlichen Perspektiven in die Entscheidungen einbringen.

Die ARTE-Jury besteht in diesem Jahr wieder aus Alejandro Bachmann, Pepe Danquart und Antje Ehmann. Alejandro Bachmann ist Leiter der Abteilung Vermittlung, Forschung, Publikation des Österreichischen Filmmuseums in Wien und Lehrbeauftragter an der Universität Wien. Der oscarprämierte Regisseur und Produzent Pepe Danquart ist Professor für Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Antje Ehmann arbeitet als Kuratorin, Autorin und Künstlerin in Berlin und gab zuletzt den ersten Band der autobiografischen Fragmente Harun Farockis "Zehn, zwanzig, dreißig, vierzig" mit heraus.

Die 3sat-Jury besteht aus Matthias Dell, Marcy Goldberg und Lena Stölzl. Matthias Dell arbeitet als Filmredakteur bei der Wochenzeitung der Freitag und arbeitet als Autor und Herausgeber in Berlin. Marcy Goldberg ist Medienberaterin, Dozentin, Publizistin und Übersetzerin in Zürich und regelmäßiger Gast in der Radio-Talksendung "Kultur-Stammtisch" auf SRF 4 News. Lena Stölzl ist Assistentin für Theorie des Films an der Universität Wien und hat kürzlich ihr Dissertationsprojekt "Filmische Verortungen von Geschichte. Bewegungen des Sichtbarmachens historischer Schauplätze" zur Beurteilung eingereicht.

Jeweils ein Vertreter der ARTE- und der 3sat-Jury verleihen die "Carte Blanche", den Nachwuchspreis des Landes NRW, und den Förderpreis der Stadt Duisburg. Bei der 41. Duisburger Filmwoche übernehmen diese honorige Aufgabe Alejandro Bachmann und Marcy Goldberg.

Der Publikumspreis der Rheinischen Post, dotiert mit 1.000 Euro, wird zum siebzehnten Mal vergeben. Wir freuen uns über die Bereicherung unserer Preise um diese besondere Form der Anerkennung und danken der Leserjury der Zeitung für ihre wohldiskutierten Einschätzungen.

Der Trailer zur 41. Duisburger Filmwoche von Mehdi Sahebi

Duisburg, 11. Oktober 2017

 

Eröffnungsfilm und Programm

Duisburg, 5. Oktober 2017

Die Auswahlkommission der 41. Duisburger Filmwoche hat gewählt: In zwei konzentrierten Sichtungswochen hat sie für 26 Filme Dokumentarfilme entschieden, die im filmforum zu sehen sein werden. 

DIE ANDEREN PLÄTZE von Marco KugelLos geht es am Montag, den 6.11., um 20:00 Uhr mit der feierlichen Eröffnung der 41. Duisburger Filmwoche und doxs! Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche 16. Anschließend, um 21:00 Uhr, zeigt die Filmwoche ihren Eröffnungsfilm DIE ANDEREN PLÄTZE von Marco Kugel und Simon Quack als Deutsche Erstaufführung. Der Film, der zum großen Teil in der Duisburger Sportschule Wedau spielt, führt seine Zuschauer ins Abseits des Fußballbetriebs: Denn wenn der Traum der Fußballerkarriere ins Stocken gerät, können sich vereinslose Spieler in der Sportschule im Duisburger Süden fit halten. Sie lauschen Motivationsreden und üben immer gleiche Bewegungsabläufe; erwägen ihre Karriereoptionen und absolvieren medizinische Tests für ein Geschäft, dessen Schattenseiten DIE ANDEREN PLÄTZE beleuchtet.

Wir laden herzlich nach Duisburg ein, um unseren Eröffnungsfilm und unser gesamtes Programm in offener und öffentlicher Begegnung und prononcierter Auseinandersetzung zu erleben. Ab sofort und bis zum 27. Oktober kann man sich hier für einen Besuch auf der Filmwoche akkreditieren. Dauerkarten für das Festival gibt es für 35 Euro (25 Euro ermäßigt), Tageskarten für 18 Euro (12 Euro ermäßigt).

Obwohl sich die Filmwoche nicht als Premierenfestival versteht, sondern bemüht ist, die herausragenden dokumentarischen Arbeiten des Jahres zu präsentieren und zu diskutieren, freuen wir uns, unseren Gästen sieben Uraufführungen und sieben Deutsche Erstaufführungen zeigen zu können. Fünf Beiträge aus Österreich sind dabei und zwei aus der Schweiz. All diese Filme haben wir zu einem Programm arrangiert, das mehrere thematische und formale Linien auslegt. Eine große Bandbreite an mit Bedacht gewählten filmischen Mitteln fügen sich so zu einer konzisen Auswahl des diesjährigen dokumentarischen Filmschaffens, das es ermöglicht, Sujets über die Woche hinweg zu verfolgen, miteinander zu verknüpfen und in Bezug zu setzen – im Kino und im Diskussionssaal.

Ende der Einreichungsfrist

Duisburg, 25. August 2017

Heute endet die Anmeldefrist für die 41. Duisburger Filmwoche. Wir bedanken uns bei allen Einreichenden und sind gespannt auf die Filme.

Unsere Auswahlkommission – Till Brockmann, Sven Ilgner, Henrike Meyer, Katrin Mundt, Werner Ruzicka und Joachim Schätz – freuen sich, die zu Filme sichten, einzuschätzen und die einzelnen Eindrücke zu einem Programm zusammenzuführen. Nachdem die Kommission schon Ende Juni eine erste Sichtungwoche erlebte, geht es nun in die entscheidende Phase der gemeinsamen Filmauswahl.

Plakatmotiv und Kommission

Duisburg, 26. Juni 2017

Vor und während der 41. Duisburger Filmwoche wird ihr Plakatmotiv in Duisburg nicht zu übersehen sein. Das filmisch und politisch zu verstehende Motto "Mittel der Wahl" wird in dem Motiv des Kommunikationsdesigners Tilman Lothspeich sowohl ironisch untergraben als auch pointiert. Helfen die Mittel bei der Wahrnehmung der Wirklichkeit oder erschweren sie diese? Wer entscheidet, welche Mittel wann angemessen sind? Will man in der Pillendose mit ihren Fächern für verschiedene Wochentage und Tageszeiten schon den Programmplan der 41. Duisburger Filmwoche erkennen, stellen sich diese Fragen auch für die Auswahlkommission: Wann verabreichen wir dem Publikum welchen Film? Welches Mittel verträgt sich am besten mit dem zuvor gegebenen? Welche Nebenwirkungen gibt es?

Vergangene Woche fand sich die Auswahlkommission um Festivalleiter Werner Ružička in Duisburg ein, um eine Vorauswahl an Filmen für die anschließende Dosierung bzw. Programmierung zu treffen. Die Kommission besteht aus sechs Mitgliedern, die jeweils ihre persönlichen Sichtweisen und professionellen Kontexte in den Sichtungsprozess mit einbringen. Dadurch kann die Gruppe aus verschiedenen Perspektiven fachkundige Blicke auf die Filme werfen und sich im gemeinsamen Austausch Urteile bilden. Henrike Meyer ist erstmals Teil dieses Prozesses. Sie lebt als Filmemacherin in Berlin und war 2012 mit ihrem Film "Feldarbeit" und 2014 mit "Heimsuchung" auf dem Festival zu Gast. Beide Filme liefen in Duisburg als Uraufführungen. Sven Ilgner ist dieses Jahr bereits zum zweiten Mal in der Auswahlkommission. Nach seiner Tätigkeit als Dokumentarfilmreferent der Film- und Medienstiftung NRW und arbeitet er wieder als freier Dramaturg, Lektor und Herstellungsleiter in Köln und ist seit diesem Jahr stellvertretender Leiter des Kinofests Lünen. Die anderen Kommissionsmitglieder sind schon etwas länger dabei. Die Bochumer Kuratorin, Dozentin und Autorin Katrin Mundt begleitet den Prozess der Filmauswahl nun im dritten Jahr, während der Wiener Filmkritiker und -wissenschaftler Joachim Schätz sein Urteil bereits im vierten Jahr einbringt. Der Zürcher Filmwissenschaftler Till Brockmann ist schon seit 2011 Teil der Kommission. Komplettiert wird die Gruppe durch Festivalleiter Werner Ružička, der die Duisburger Filmwoche nunmehr im 33. Jahr prägt.

Noch bis zum 25. August 2017 können Filme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eingereicht werden. Danach findet eine zweite Sichtungsphase statt, nach der das Programm der Filmwoche feststehen wird. Entsprechend der Duisburger Tradition wird auch Mischformen und Grenzgängern des Dokumentarischen Beachtung geschenkt; allerdings gilt unser Reglement, das unter anderem erfordert, dass die Filme mindestens 30 Minuten lang sein müssen.

Motto und Einreichungsstart

Duisburg, 03. März 2017

"Mittel der Wahl" lautet das Motto der 41. Duisburger Filmwoche, die vom 6. bis 12. November 2017 im filmforum am Dellplatz stattfindet.

Das Motto spielt an auf die mit filmischen Mitteln gestaltete, künstlerische Beobachtung unserer Wirklichkeiten, die der Dokumentarfilm – so wie er bei der Duisburger Filmwoche verstanden wird – ermöglicht. Die Mittel, die für einen filmischen, sozialen und politischen Dialog gewählt werden, formen unsere Begegnungen und Wirklichkeiten. Diesen Umstand möchten wir in einer Zeit, in der der Dokumentarfilm als "Fabrik der Fakten" (wie es der russische Filmtheoretiker Dziga Vertov ausdrückte) eigenwillige Konkurrenz aus der politischen Sphäre bekommt, betonen und mit unseren Gästen im engagierten und freundschaftlichen Austausch über diese Mittel diskutieren.

Ab sofort kann für das kommende Festival Dokumentarisches verschiedenster Façon eingereicht werden. Der Begriff des Dokumentarischen ist in Duisburg gewohnt weit gefasst, wobei das Motto der Filmwoche einen lockeren diskursiven Rahmen für das Festival bietet, aber keinen Einfluss auf die Filmauswahl hat. Die Mindestlänge der eingereichten Filme beträgt 30 Minuten. Wir freuen uns auf die Einreichungen.