45. Duisburger Filmwoche - doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche #20 - 10. bis 14.11.2021

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Neue Leitung für Duisburger Filmwoche

14. Januar 2022

Alexander ScholzAlexander Scholz wird neuer Leiter der Duisburger Filmwoche. Scholz war bereits 2021 interimsweise als Festivalkurator mit der Umsetzung der 45. Duisburger Filmwoche betraut. Er wird nun die Leitung bis Ende 2023 übernehmen.

Oberbürgermeister Sören Link bekräftigt die Entscheidung: „Bei Alexander Scholz wissen wir aufgrund seiner Sachkompetenz und Leidenschaft für die Duisburger Filmwoche dieses einzigartige Filmfestival als weit über Duisburg hinaus strahlende Veranstaltung in sehr guten Händen.“

Kulturdezernentin Astrid Neese freut sich, dass die Filmwoche in diesem und nächsten Jahren wieder die Handschrift von Alexander Scholz trägt: „Alexander Scholz hat schon in 2021 bewiesen, dass er in der Tradition der Filmwoche verwurzelt ist und gleichzeitig die Weichen für eine vielversprechende Perspektive in der Zukunft stellen kann.“

Der neue Festivalleiter bedankt sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen: „Die Filmwoche ist ein Festival mit einer besonderen Haltung zu den Räumen, in denen es das Sehen und Sprechen ermöglicht, und zu der Filmgeschichte, die es währenddessen selbst mitprägt. Den öffentlichen Diskurs über Dokumentarfilm in Duisburg weiter zu initiieren und neu anzuregen, ist eine Aufgabe, der ich mit Freude entgegenblicke.“

Die Duisburger Filmwoche bleibt weiterhin in der Volkshochschule Duisburg verankert. Der Leiter der VHS, Volker Heckner, unterstreicht nicht nur die kulturelle, sondern auch die bildungspolitische Bedeutung des Festivals für Duisburg: „Ich bin sicher, dass die Filmwoche unter der Leitung von Alexander Scholz in besonderem Maße lokale Ansprache und internationale Relevanz vereinen kann.“

Alexander Scholz ist seit 2015 Teil der Duisburger Filmwoche und war als Pressereferent, Redakteur und Programmgestalter für das Festival tätig, bevor er das Festival 2021 als Kurator leitete. Er ist Herausgeber und Redakteur des Bandes „AusSichten. Öffentliches Reden über Dokumentarfilm“ (2017, hrsg. mit Werner Ružička) und leitete die Neugestaltung von protokult.de, dem Online-Archiv der Duisburger Protokolle. Scholz war als Autor und Redakteur für verschiedene Kulturinstitutionen in NRW tätig, u.a. die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen und die Akademie der Künste der Welt Köln. Er arbeitet seit 2018 mit dem Filmforum im Rahmen des Filmprogramms der Duisburger Akzente zusammen und ist seit 2019 Dozent an der internationalen filmschule köln (ifs).

Die 46. Duisburger Filmwoche findet 2022 wieder sieben Tage lang, vom 7. bis 13. November 2022, statt.

In Rücksprache – Dokumentarische Arbeiten aus Geschichte und Gegenwart
20. bis 22. Januar 2022 im Kino Arsenal in Kooperation mit der Duisburger Filmwoche

6. Januar 2022

JETZT ODER MORGEN
© Takacs Filmproduktion, Steinbrecher

Filme dem Dialog anvertrauen, Bilder diversen Perspektiven ausliefern, Diskurse archivieren und lebendig halten – dieser emphatische Anspruch der Duisburger Filmwoche und des Arsenals fungierte als Impulsgeber dieses gemeinsamen Programms. Neuere Arbeiten, die bei den jüngsten Ausgaben des renommierten Festivals für Dokumentarfilm aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gezeigt wurden, werden an drei Abenden mit älteren Beiträgen aus der 45-jährigen Geschichte des Festivals in Bezug gesetzt. 
Zu sehen sind Filme, die sich Menschen, Milieus und Stimmungslagen widmen, für die nur wenige oder allzu stereotype Bilder zirkulieren: Arbeiten, die sich den Umständen aussetzen und sich ihren Protagonist:innen zuwenden. In der Korrespondenz der ausgewählten Filme verdichten sich Eindrücke autobiografischer Erkundungen und vermeintlich abseitiger oder marginalisierter Lebensentwürfe und Gefühle. Dabei formuliert jede Arbeit ihre eigene Bildsprache. Die Kombination von historischen und aktuellen Filmen stiftet unerwartete Verbindungen und lässt neue Eindrücke in dem Raum entstehen, den die zeitliche Distanz zwischen den Filmen lässt. 
Während die Duisburger Filmwoche jedes Jahr im November einen Ort für engagierte Debatten zwischen Filmemacher:innen und Publikum schafft, begegnen sich im Rahmen von „In Rücksprache” die Bilder selbst in Rede und Gegenrede. Wird in Duisburg das Gespräch stets mit geschrieben und im Protokollearchiv des Festivals protokult.de festgehalten, ist die Recherche in diesem Archiv nun Ausgangspunkt neuer, filmischer Dialoge – damit sich die Bilder gegenseitig anreichern und Wege zueinander finden können, die noch nicht kartografiert sind.

Programm

Donnerstag, 20.1.2022

19.00 Uhr
Einführung: Alexander Scholz, Im Anschluss Gespräch mit Jan Soldat
WOHNHAFT ERDGESCHOSS (R: Jan Soldat, DE/AT 2020, 48', Berliner Premiere)
Durch seine zugestellte Wohnung bewegt sich die drastische körperliche Präsenz des Protagonisten. Heiko empfindet derweil sein Leben als zugestellt. Seine Mutter will er lieber nicht mehr treffen, die Vergangenheit war schlecht zu ihm. „Wäre die verdammte Wende nicht gekommen, hätt' ich noch Arbeit” sagt er trotzig – und pinkelt nackt auf den Boden. Machen im Netz viele, gibt es Videos von. Deshalb macht auch Heiko Bilder von sich selbst. Jan Soldats Bilder von Heiko verweben sorgsam dessen Körpergeschichte mit inneren und äußeren Zeitgeschichten, mit unterdrückter Aggression und gelegentlicher Erleichterung.

21.00 Uhr
DAS BLEIBT, DAS KOMMT NIE WIEDER (R: Herbert Schwarze, DE 1989, 81')
Sexualität, Familiengeschichte, politisches Zeitgeschehen – DAS BLEIBT, DAS KOMMT NIE WIEDER von Herbert Schwarze webt diese Sujets in einem „Dokumentarfilm, der keiner mehr ist” zusammen, wie er 1992 im Katalog der Filmwoche bemerkt. In dieser Arbeit wird individuelles Trauma und kollektives Gedächtnis, geschält aus 60 Jahren Filmgeschichte, in der Biografie der Mutter weniger enggeführt als assoziiert. Im Zentrum steht dabei, wie bei Jan Soldat, der Körper als Objekt sozialer Projektionen: Gedächtnisbilder zwischen Nazikitsch und Nachkriegsschuld legen sich auf den Körper einer Frau, die keine sein will. Der Rahmen ihrer biografischen Erzählung ist so von Bildern beengt wie Heikos Wohnzimmer mit Apparaten zur Bildproduktion.

Freitag, 21.1.2022

19:30 Uhr 
Einführung: Jan Künemund
PICNIC AT HANGING ROCK (R: Naama Heiman, DE 2021, 45')
In diesem Film geht Naama Heiman auf die Suche nach einem Sujet für ihren Film und findet überall ihren Mitbewohner Biniam. Eine Obsession. Er entzieht sich dem Bild, verschanzt sich in der gemeinsamen Wohnung hinter verschlossenen Türen. Die Nachbarn im bräsigen Köln-Bickendorf nutzen den Lockdown, um die Markisen ihrer Wintergärten zu saugen. Heiman sortiert derweil analoge Bilder vergangener Zweisamkeit und lauert im Flur auf eine Begegnung. Ein Tagebuch der Hermetik und der Asymmetrie: Die Tauben auf dem Balkon paaren sich pragmatisch, die Filmemacherin liebt auf Entzug.

21.00 Uhr
DEZEMBER, 1-31 (R: Jan Peters, DE 1998, 93')
Um eine nervöse Kontaktaufnahme in Tagebuchform bemüht sich Jan Peters in DEZEMBER, 1–31. 31 Filmrollen lang entsteht eine erratische Trauerarbeit, die dem verstorbenen Freund Grobi gewidmet ist und ganz materialistisch gegen das Vergessen vorgeht. Wie in Heimans Film mischt sich bitterkomische Selbstironie in den verzweifelten Umgang mit Abwesenheit. Tagebücher werden jeweils als Medien des Eigenbedarfs erfahrbar: Das ihnen Anvertraute ist für Dritte nicht immer gleich lesbar. Doch wo Heiman von sich absieht, um Sehnsucht zu formulieren, nimmt sich Jan Peters Raum zur assoziativen Selbstreflexion: Während er auf der Suche nach Zeichen und Botschaften seine alltägliche Umwelt beschwört, vermag Heiman den Eindruck ihres Mitbewohners nicht einmal dann abzuschütteln, als sie nach Tel Aviv zu ihren Eltern flüchtet.

Samstag, 22.1.2022

19.00 Uhr
Einführung: Pary El-Qaliqili
JETZT ODER MORGEN (R: Lisa Weber, AT 2020, 89')
Die letzte Paarung beginnt mit JETZT ODER MORGEN von Lisa Weber. Ihre Protagonistin Claudia singt bei bescheidenen Familienfeiern „When You Believe” von Whitney Houston und Mariah Carey, während der niederträchtige Optimismus des Schmalzhits sie längst nicht mehr zu überzeugen vermag. Die junge Mutter ohne Schulabschluss und Job erwartet von ihrer Zukunft nur noch das Schwererwerden der Last ihrer prekären Verhältnisse. Sie streichelt ihren Sohn, an dem ihr neuer Freund ungeduldig verzweifelt, döst mit der wachenden Hand auf dem Kinderschopf, ohne danach einen Grund zu finden aufzustehen.

21.00 Uhr
ICH DENKE OFT AN HAWAII (R: Elfi Mikesch, BRD 1978, 85')
In ICH DENKE OFT AN HAWAII von Elfi Mikesch trotzen tropische Harmonien dem Habitus. Ideen und Klänge ferner Idyllen sind alles, was der Vater, ein puerto-ricanischer US-Soldat, seiner Tochter hinterlassen hat. Die 15-jährige Carmen sitzt in ihrem engen Zimmer und klagt, die Arbeit ihrer Mutter als Putzkraft sei ihr zu eintönig. Mikesch komponiert neonbunte Eimer und Handschuhe, die aus dem Wischmopp das Wasser wie aus dem Klassenbild den Paternalismus wringen. Dabei poliert sie das Dokumentarische, bis ein Stück trübe BRD-Gegenwart aus ihm aufblitzt: Während Claudia in JETZT ODER MORGEN dokumentarische Vertragspartnerin und Empfängerin aufrichtiger Empathie ist, glänzt Carmens Haar und Gesicht wie das frisch gewaschene Porzellan, das sie in einer winzigen Küche einem ästhetisierten Schaumbad enthebt. Solidarität mit ihren jungen Protagonistinnen eint die beiden Filme genauso wie das Bewusstsein sozialer und geschlechterpolitischer Härten.

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Preisträger:innen der 45. Duisburger Filmwoche

14. November 2021

Nach fünf Tagen des gemeinsamen Sehens und Sprechens haben die Jurys der 45. Duisburger Filmwoche über die Vergabe der fünf Auszeichnungen im Gesamtwert von 23.000 Euro entschieden.

Annnemarie Riemer (für Shelly Silver), Christian Becker, Martin Gressmann, Maria Petschnig, Valérie Penet
Annemarie Riemer (für Shelly Silver), Maria Petschnig, Christian Becker, Valérie Pelet, Martin Gressmann, Foto: © Thomas Berns

Der 3sat-Dokumentarfilmpreis geht an Girls | Museum von Shelly Silver
Der ARTE-Dokumentarfilmpreis geht an Uncomfortably Comfortable von Maria Petschnig
Der Preis der Stadt Duisburg geht an Lydia von Christian Becker
Der „Carte Blanche“ Nachwuchspreis des Landes NRW geht an Augusts Orte von Valérie Pelet
Der Publikumspreis der Rheinischen Post für den beliebtesten Film geht an Nicht verRecken von Martin Gressmann 

Bei der 45. Duisburger Filmwoche wurden vom 10. bis 14. November 16 Dokumentarfilme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gezeigt und leidenschaftlich diskutiert. Festival-Kurator Alexander Scholz resümiert: „Die Duisburger Filmwoche war in diesem Jahr wieder ein ideenreicher Ort des gemeinsamen Handelns. Diejenigen, die dort waren, haben mit Gewinn geschaut, zugehört und sich am Gespräch beteiligt. Ich bedanke mich besonders bei den Filmemacher:innen für die Begegnung mit ihren Arbeiten, die uns als Publikum berührt, beeindruckt oder irritiert, in jedem Fall verändert, zurückließen.“

Mehr Informationen zu den Preisträger:innen und den Jury-Begründungen finden Sie hier.

Eröffnung der 45. Duisburger Filmwoche

11. November 2021

Am gestrigen Abend wurden die 45. Duisburger Filmwoche und die 20. Ausgabe von doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche feierlich mit der Uraufführung von „Köy“ (DE 2021, 90‘) von Serpil Turhan eröffnet. Vom 10. bis 14. November sind das filmforum Duisburg und der Dellplatz wieder Begegnungsort für Filmemacher:innen und Freund:innen des Dokumentarfilms. 

Auf Begegnung und geteilte Öffentlichkeit als feste Charakteristika der Filmwoche bezog sich Festivalkurator Alexander Scholz in seiner Eröffnungsrede. „Das Festival macht aus, wer an ihm teilnimmt. Diejenigen, die vor Ort sind, entscheiden zusammen darüber, wie Filme aufgenommen werden. Die Duisburger Filmwoche ist eine gemeinsame Praxis des teilnehmenden Wahrnehmens – von Bildern sowie von Rede und Gegenrede.“ Scholz bedankte sich bei Förderern und Partnern, durch deren Engagement und Vertrauen das Stattfinden der diesjährigen Filmwoche möglich geworden sei. „Gehen Sie mit uns ins Kino, um den Dellplatz und in den Diskussionssaal. Hören und sehen Sie mit Gewinn zu und suchen sie das Gespräch“, ermunterte er das Publikum im filmforum.

Die Festivalleitung von doxs!, Gudrun Sommer, resümierte: „Seit 20 Jahren zeigt doxs! Dokumentarfilme für junges Publikum. Entscheidend dabei scheint mir, dass das Festival ebenso lange darauf insistiert, die Ambivalenz von Bildern Kindern und Jugendlichen zuzumuten; ihre dokumentarische Unschärfe nicht als Defizit, sondern als Potential und Vorrat begreift. Das Kino wird dabei zu einem Raum, in dem eindeutige Zuschreibungen in Frage gestellt werden können – von den Filmen, wie auch von den Zuschauer:innen.“

Der Parlamentarische Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft Klaus Kaiser verwies auf die Stärke des Dokumentarischen: „Durch das Vergrößerungsglas des Dokumentarfilms erleben wir vieles neu oder merken auf.“ Dabei sei das Programm der 45. Duisburger Filmwoche „eine eindrückliche Gegenwartsbeschreibung“.

Der zweite Bürgermeister Volker Mosblech machte sich für die wichtige Rolle des Dokumentarfilms in einer Zeit stark, in der Wirklichkeiten immer weiter auseinanderzudriften scheinen und bekräftigte die wichtige Position der Filmwoche in Duisburg: „Auch die Stadt Duisburg möchte der Filmwoche Kontinuität und Sicherheit geben und deshalb bekennen wir uns klar zu der Zukunft der Filmwoche, in der das Festival wieder zu einer ganzen Festivalwoche werden wird.“

Zuvor, beim Empfang der Stadt Duisburg und der VHS Duisburg betonte Kulturdezernentin Astrid Neese die tiefe Verwurzelung der Filmwoche in Duisburg. Sie verwies auf die diesjährigen Jahreszahlen – 45 Jahre Duisburger Filmwoche und 20 Jahre doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche, auf die man zurecht stolz sein könne. Der Dokumentarfilm in Duisburg habe eine lange Geschichte und Tradition. Sie bedankte sich beim Festivalkurator der Duisburger Filmwoche, Alexander Scholz und besonders bei Gudrun Sommer, Festivalleitung von doxs!, die sich entschieden habe, dass das diesjährige Festival das letzte unter ihrer Leitung sei. Sie dankte Gudrun Sommer dafür, dass sie „mit den Formaten von doxs! das medienpädagogische und kulturelle Angebot für Kinder und Jugendliche in Duisburg und weiteren Städten im Ruhrgebiet bereichert habe.“ 

Nach dem Festakt ging die Filmwoche in ihren Modus des gemeinsamen Filmsehens und Diskutierens über. Im Filmgespräch zu „Köy“ wurde die Darstellung von Sehnsuchtsorten, Fragen der Nähe und des Miteinandersprechens thematisiert. Regisseurin Serpil Turhan sprach darüber, wie wichtig ihr das Dialogformat sei, mit dem sie als Filmemacherin mit den Protagonistinnen in Austausch trat und Veränderungen im Leben der Frauen – Serpil Turhan begleitet drei Kurdinnen verschiedener Generationen – reflektiert werden konnten. 

Mit der Weltpremiere von „Köy“ setzte die Filmwoche einen Start zu fünf Festivaltagen, in denen weitere Uraufführungen, Filmgespräche und Diskussionsformate folgen. 

Erste Impressionen zum Festival, eingefangen von Fotograf Thomas Berns am gestrigen Abend, finden Sie hier.  

Neue Vergabe ab 2022: Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts im Jahreswechsel auf vier großen Festivals

3. November 2021

Der Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts zeichnet einen herausragenden deutschen Dokumentarfilm des laufenden Jahres aus. Am 30. Oktober 2021 wurde er im Rahmen von DOK Leipzig an „Republic of Silence“ von Diana El Jeiroudi verliehen. Ab dem Jahr 2022 wird der Dokumentarfilmpreis im Wechsel auf vier unterschiedlichen Dokumentarfilmfestivals vergeben. Das neue Verfahren startet im Mai 2022 auf dem DOK.fest München und findet dann im Jahreswechsel auf dem Festival DOK Leipzig, der Duisburger Filmwoche und dem Kasseler Dokfest statt.

Der Dokumentarfilm des Goethe-Instituts ist mit 2.000 Euro dotiert. Zudem erwirbt das Goethe-Institut die nicht-kommerziellen weltweiten Vorführrechte des Films. Neben primär cineastischen Kriterien soll der Film einen Deutschlandbezug in Verbindung mit einer interkulturellen oder globalen Perspektive aufweisen. Die Duisburger Filmwoche freut sich sehr darüber, dass der Preis damit bald wieder nach Duisburg zurückkehrt, wo er bereits von 2003 bis 2010 verliehen wurde.

Zur ausführlichen Pressemitteilung

Filmvorführung „Erinnerung an Rheinhausen“

25. Oktober 2021

Die Duisburger Filmwoche holt am kommenden Samstag einen für Duisburg sehr bedeutenden Dokumentarfilm zurück auf die Leinwand.
So zeigt das Dokumentarfilmfestival am 30.10.21 um 15:30 Uhr im filmforum Duisburg „Erinnerung an Rheinhausen“ (DE 1989, 69‘) von Klaus Helle und Rainer Komers. Als der Film 1989 bei der Duisburger Filmwoche zur Projektion kam, brannten bei Krupp noch die Feuer. Der Film zeigt Gefährlichkeit und Schwere der Arbeit, eindringliche Gespräche im Streikbüro und gemischte Gefühle nach dem Arbeitskampf: Niederlage oder Neuanfang?
Die Regisseure Klaus Helle und Rainer Komers rekapitulieren im anschließenden Filmgespräch mit Petra Schmitz ihre persönlichen Erinnerungen an Rheinhausen. Tickets sind im Online-Verkauf des filmforum erhältlich. 
 
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Kinemathek des Ruhrgebiets statt und ist Teil einer filmhistorischen Reihe, mit der die Duisburger Filmwoche die eigene Festivalgeschichte Revue passieren lässt.

Neben ausgewählten Filmvorführungen im Kino außerhalb des Festivalzeitraums ist die Duisburger Dokumentarfilmgeschichte auch online zugänglich. So ermöglicht die Filmwoche im Rahmen einer Kooperation mit filmfriend, dem Online-Filmportal der Bibliotheken, eine Filmkollektion mit Highlights aus 45 Jahren Festival. Auf dem Filmportal wird die gemeinsam kuratierte Kollektion „Familie * Arbeit * Geschichte(n)“ präsentiert. Mitglieder der Duisburger Stadtbibliothek und vieler weiterer Bibliotheken in NRW können Filme der Kollektion auf filmfriend mit Hilfe ihres Bibliotheks-Log-In anschauen.

Rahmenprogramm der 45. Duisburger Filmwoche

20. Oktober 2021

SchichtenDem diesjährigen Motto „Schichten“ folgend vertiefen die einzelnen Begleitprogramme diverse Ebenen des Dokumentarischen und konzentrieren sich auf thematische, erzählerische und historische Perspektiven.

Am Donnerstag, dem 11.November, präsentieren um 10 Uhr ZDF/3sat und die Duisburger Filmwoche gemeinsam die Veranstaltung EXTRA: Matthias Dell befragt die Filmemacher:innen Ulrike Franke, Michael Loeken und Britt Beyer nach der Darstellbarkeit von Prozessen des sogenannten „Strukturwandels“. Welche Bilder werden verschwindender Arbeit, systemischen Veränderungen und den davon unmittelbar Betroffenen gerecht? Ulrike Franke und Michael Loeken widmen sich in ihren Arbeiten regelmäßig Umbrüchen im Ruhrgebiet. Ihr aktueller Film We Are All Detroit ist im diesjährigen Wettbewerb programmiert. Britt Beyer arbeitet derzeit an ihrem neuen Film Auf der Kippe, in dem es um die Auswirkungen der Stilllegung eines Braunkohletagebaus in der Lausitz geht. Filme über „Strukturwandel“ haben bei der Filmwoche eine lange Tradition. Diese erhält mit dem 3sat-EXTRA eine Aktualisierung.

Über das Changieren zwischen den Ebenen Fiktion und Dokumentation tauschen sich Merle Kröger und Philip Scheffner mit Brigitta Kuster im Rahmen eines Gesprächs unter dem Titel „Durchlässige Blicke, offene Irritationen“aus. Die Veranstaltung in Kooperation mit der dfi - Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW findet am Freitag, den 12. November, um 10 Uhr statt. Anlass ist das Erscheinen des Buches „Grenzfälle. Dokumentarische Praxis zwischen Film und Literatur bei Merle Kröger und Philip Scheffner“ (Band 23 der Reihe Texte zum Dokumentarfilm, herausgegeben von Nicole Wolf).

Nach der Preisverleihung, am Sonntag, den 14. November, zeigt die Filmwoche um 12:30 Uhr in Kooperation mit ARTE im Rahmen des EN PLUS Naua Huni (DE, FR 1986, 62‘, OF mit dt. UT) von Barbara Keifenheim und Patrick Deshayes. Der Film, der Teil des Programms der 10. Duisburger Filmwoche 1986 war, kehrt auf konsequente und verblüffende Weise Perspektiven um: Die Ethnologin Barbara Keifenheim betrieb viele Jahre Feldforschung im peruanischen Amazonas Gebiet. Auf Bitte des indigenden Stammes der Huni Kuin legte sie diesen Filme über das Ruhrgebiet vor. In Naua Huni sind die unmittelbaren Reaktionen auf Bilder des Duisburger Hafens oder Bergarbeitern unter Tagen, sowie Szenen aus der Bottroper Innenstadt, oder aus dem Familienleben der Ruhrgebietler zu sehen. Mit dieser Filmvorführung legt die Filmwoche Spuren des Festivals, des Ruhrgebiets und des ethnografischen Filmemachens frei. Einführen in den Film wird Erhard Schüttpelz, Professor für Medientheorie an der Universität Siegen.

Zusätzlich zum Rahmenprogramm werden im November historische Perspektiven auf Filmauswahl der 45. Duisburger Filmwoche geboten, nämlich auf protokult.de, dem vernetzten und verschlagworteten Protokoll-Archiv der Duisburger Filmwoche. Unter dem Titel „Schichtzulage“ greifen Autor:innen Themen der diesjährigen Programmfilme auf und verknüpfen sie mit Diskursen aus über 40 Jahren Diskussionstradition der Duisburger Filmwoche. So entstehen Essays mit Bezug zu Debatten unter anderem über Produktionsbedingungen, Protagonist:innenverhältnisse, politischen Landschaften und Beobachtungen von Institutionen. Veröffentlicht werden diese rund um die Festivalwoche auf dem Blog von protokult.de, auf dem sich jetzt schon ein Besuch lohnt.

In diesem Jahr bietet das Festival zudem eine Online-Teilnahme an: Auf der Onlineplattform werden die Wettbewerbsfilme für akkreditiertes Publikum und Kund:innen der Stadtbibliothek Duisburg zur Verfügung gestellt. Die Filmgespräche und das Rahmenprogramm werden im Livestream übertragen.

Programm und Akkreditierung für die 45. Duisburger Filmwoche

11. Oktober 2021

Autor:innen nähern sich in konzentrischen Kreisen ihrem Gegenstand an; bleiben an Protagonist:innen dran, die sich zu entziehen scheinen; zeigen differenzierte Deutungsebenen von Geschichte oder Kunst auf, verdichten Bilder und Töne zu vielschichtigen Anordnungen.

Das Programm der 45. Duisburger Filmwoche ist jetzt online. Das diesjährige Festival findet vom 10. bis 14. November unter dem Motto „Schichten“ statt und zeigt im filmforum am Dellplatz 16 Dokumentarfilme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Die Hälfte der Arbeiten wird ihre Uraufführung oder deutsche Erstaufführung in Duisburg feiern. Während so mit Valérie Pelet, Naama Heiman oder Amélie Bargetzi neue Gesichter in Duisburg debütieren, stellen zwei der Filmwoche bereits verbundene Filmemacher:innen ihre Arbeiten in Weltpremieren vor: Serpil Turhan war bisher mit all ihren Filmen bei der Filmwoche eingeladen. Der Nachwuchsfilmemacher Samuel Heinrichs war 2017 mit einem Kurzfilm im Programm und zeigt nun seinen ersten mittellangen Film. Erneut zu Gast in Duisburg sind außerdem die Autor:innenduos Stefan Kolbe / Chris Wright und Ulrike Franke / Michael Loeken sowie die Filmemacherin Salomé Jashi.

Foto: We Are All Detroit
Foto: We Are All Detroit

Die Filme der 45. Duisburger Filmwoche thematisieren dabei Globales und Politisches, verfolgen internationale Wege von Flucht und Migration, gehen den Spuren von Industrialisierung, Umweltverschmutzung oder dem Verschwinden von Arbeit nach, oder fragen nach Begegnungen auf Augenhöhe im Bildungssystem. Sie sind individuell und intim, wenn sie die Suchen nach Identität begleiten oder ihre Protagonist:innen sich mit schmerzhafter Erinnerung auseinandersetzen. Dabei bildet das von der Auswahlkommission zusammengestellte Programm nicht eine Sicht der Dinge ab, sondern stellt Perspektiven gegenüber und verschachtelt sie zu komplexen Sprachweisen des Dokumentarischen.

Eröffnet wird die Duisburger Filmwoche am 10. November mit Köy von Serpil Turhan, in dem die Filmemacherin drei kurdische Frauen und die Vielfalt ihrer Biografien und ihrer Perspektiven auf Heimat und Zugehörigkeit portraitiert.

Wir laden Sie herzlich nach Duisburg ein, um unserem Programm im Kino und den Filmemacher:innen im öffentlichen Gespräch zu begegnen. Einzelkarten können online ab dem 25.10.21 über das filmforum erworben werden. Aufgrund der pandemischen Lage haben wir uns entschlossen, auch in diesem Jahr zusätzlich ein digitales Angebot zu ermöglichen. So werden auf der Onlineplattform des Festivals die Wettbewerbsfilme für akkreditiertes Publikum und Kund:innen der Stadtbibliothek Duisburg zur Verfügung gestellt sowie Filmgespräche und Rahmenprogramm des Festivals im Livestream übertragen.

Wir freuen uns auf die 45. Duisburger Filmwoche mit Kino, Diskussionen, Filmemacher:innen und mit Ihnen.

Kino-Vorführung und Filmgespräch „Geistfresser oder die Philosophie der Helga Grün“

1. Oktober 2021

Die Duisburger Filmwoche eröffnet den Kino-Herbst mit einer Kooperationsveranstaltung mit dem LaDOC Filmnetzwerk Köln und lädt zu diesem besonderen Abend mit einem historischen und gleichzeitig sehr gegenwärtigen Film und anschließendem Filmgespräch ein.

Still Geistfresser

19.10.2021 / 19 Uhr
Geistfresser oder die Philosophie der Helga Grün
Ein Film von Bernhard Krieg und Gernot Steinweg
DE 1982 | 42 Min. | WDR
im Filmhauskino Köln (Maybachstr. 111, 50670 Köln, filmhaus-koeln.de)
Tickets: 9 € / 8 € Gildepass / 7 € für Zuschauer:innen bis 24 Jahre
Zur Online-Buchung hier  

Vor 40 Jahren ziehen die ersten Computer in die Büros und Frau Grün macht sich Gedanken über die Folgen. Ihre Haltung ist interessiert und skeptisch zugleich, sie wägt ab und besteht auf menschlicher Kommunikation. Einen völlig anderen Blick hat Herr Trops, der an der Weiterentwicklung von Teletext arbeitet und über die bald nahende Einführung des Homeoffice referiert, den Datenschutz dabei fest im Blick. „Geistfresser“ ist in mehrfacher Hinsicht ein bemerkenswerter Film. Er widmet sich einem technologischen Umbruch, dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft, insbesondere auf die Art, wie wir arbeiten, zum Zeitpunkt seiner Entstehung nur schwer vorstellbar waren. Für die Visualisierung dieses Innovationsprozesses findet „Geistfresser“ eine eigene filmische Form, die für Fernsehproduktionen damals wie heute außergewöhnlich experimentell ist. Die philosophischen Reflexionen der Büroangestellten Helga Grün über die Computerisierung der Gesellschaft überzeugten schon das Publikum bei der Duisburger Filmwoche 1982. Eine erstaunliche Zeitreise zu den Anfängen unserer aktuellen Arbeitskultur.

Dieses Fundstück holt die Duisburger Filmwoche nicht nur wegen seiner filmischen Qualität aus dem Archiv des WDR, sondern auch aufgrund seiner inhaltlichen Aktualität.

So sagt Helga Grün im Film: „Ich glaube, man kann heute schon ganz konkret sagen, dass der Computer den Menschen innerlich verändern wird. Durch den mangelnden Einsatz der Eigeninitiative, der Phantasie, und des menschlichen Geistes – da ja alles vorprogrammiert ist – verändert sich der Mensch in seinem Inneren. Eine Phantasie, die nicht mehr schweift, ein Geist, der nicht mehr arbeitet, legt sich lahm, er schläft ein. Und wenn diese Dinge ausfallen, dann verschwinden ganz urmenschliche Fähigkeiten mit der Zeit, weil sie nicht geübt werden.“

Gernot Steinweg, Foto: Aileen Maude Steinweg Ariana Dongus, Foto: Kristina Kast
Gernot Steinweg, Foto: © Aileen Maude Steinweg - Ariana Dongus, Foto: © Kristina Kast - Helga Grün, Foto: © Monika Pirch

Im anschließenden Filmgespräch treffen der Filmemacher Gernot Steinweg sowie die Protagonistin Helga Grün auf Ariana Dongus, Koordinatorin der Forschungsgruppe für Künstliche Intelligenz und Medienphilosophie an der HFG Karlsruhe. Es moderieren Anja Dreschke, Mitglied der Auswahlkommission der Duisburger Filmwoche, und Monika Pirch von LaDOC.

Eine Veranstaltung der Duisburger Filmwoche in Kooperation mit LaDOC, mit freundlicher Unterstützung des WDR. Gefördert von der Stadt Köln und durch das Land Nordrhein-Westfalen, von der Dokumentarfilminitiative dfi und dem Filmbüro NW.

Ein kleiner Ausschnitt zu „Geistfresser“ findet sich hier.
Download Veranstaltungsflyer

Eröffnungsfilm der 45. Duisburger Filmwoche

29. September 2021

Am 10. November eröffnet die 45. Duisburger Filmwoche mit der Uraufführung von KÖY (DE 2021, 88‘) von Serpil Turhan.

KÖY von Serpil Turhan Copyright Salzgeber„Ich frage mich auch manchmal, ob es nur eine Fantasie ist von einer Leerstelle, die man in sich trägt“, sagt die Filmemacherin zu einer ihrer Protagonistinnen, während die Kamera aus dem Fenster einer Berliner Wohnung auf ihren Kiez schaut. Turhan portraitiert Kurdinnen aus drei verschiedenen Generationen. Die einen über Umwege nach Berlin gekommen, die anderen dort geboren, sprechen sie über ihre Kindheit, ihre Zukunft, die Notwendigkeit sich für eine Gesellschaft zu engagieren und darüber, was dem im Wege steht. Fluchtpunkt der Gespräche ist das Köy (Türkisch für Dorf) – an ihm verdichten sich Perspektiven auf Heimat, Teilhabe und Identität. Während die sensiblen Dialoge um die Sehnsucht nach einem schwer greifbaren Ort kreisen, erzählen Turhans Bilder von den Räumen, die die Frauen zu ihren eigenen gemacht haben.

„Serpil Turhans Arbeiten beeindrucken uns seit Jahren mit ihrer emotionalen wie politischen Dringlichkeit, ihrer Zugewandtheit und ihrer Präzision. Seit sie 2010 mit ihrem Debüt Herr Berner und die Wolokolamsker Chaussee den Förderpreis der Stadt Duisburg gewann, war sie mit all ihren Filmen in Duisburg zu Gast. Wir freuen uns auf die Uraufführung von KÖY und das Gespräch mit ihr“, so Kurator Alexander Scholz.

Die 45. Duisburger Filmwoche findet vom 10. bis 14. November statt. Welche weiteren Filme für die diesjährigen Wettbewerbe ausgewählt wurden, wird im Oktober bekannt gegeben. Bildmaterial zu KÖY befindet sich im Download-Bereich der Duisburger Filmwoche.

Foto: © Salzgeber

Filmvorführung VON WEGEN „SCHICKSAL“ bei LETsDOK / Kooperation mit filmfriend

7. September 2021

Von wegen SchicksalIm Rahmen der bundesweiten Dokumentarfilmtage LETsDOK lädt die Duisburger Filmwoche zu einem Filmwochen-Klassiker ins Duisburger filmforum ein.
Am 16. September wird um 18 Uhr VON WEGEN „SCHICKSAL“ (1979, 122 Min.) von Helga Reidemeister gezeigt.

Der Film zeigt die alleinerziehende Mutter Irene Rakowitz, die in der Enge ihrer Berliner Sozialwohnung ihre Ehe hinter sich zu lassen versucht und mit ihren Kindern eine fragile Balance zwischen Liebe und Gegenliebe, Kritik und Anerkennung hält. VON WEGEN „SCHICKSAL“ hat für die Duisburger Filmwoche eine besondere Bedeutung, löste der Film doch bei seiner Aufführung beim Festival 1979 eine kontroverse Diskussion aus, deren Fragen noch heute aktuell erscheinen: Wie sehr dürfen Regisseur:innen eingreifen? Was darf man zeigen? Wie können die Bedingungen einer Filmproduktion transparent werden? Indem die Mutter die junge Dokumentarfilmerin Helga Reidemeister an ihrem Leben teilhaben lässt, wagt sie, ihre privaten Verhältnisse öffentlich zu machen. Irene glaubt nicht, dass ihr Los einfach „Schicksal“ ist, sondern erkennt unausweichliche Einflüsse der Gesellschaft.

Die Vorführung im filmforum am Dellplatz markiert über die Veranstaltung im Kino hinaus den Auftakt einer Reihe filmhistorischer Erkundungen, die die Filmwoche in Kooperation mit filmfriend, dem Online-Filmportal der Bibliotheken, unternimmt. Auf dem Online-Portal ist ab sofort eine erste Kollektion mit Arbeiten aus der Filmwochenhistorie verfügbar. Filme aus 45 Jahren Filmwoche können dort von Nutzer:innen angeschlossener Bibliotheken gestreamt werden. So können Mitglieder der Duisburger Stadtbibliothek, aber auch vieler weiterer Bibliotheken in NRW, Filme der Kollektion unter dem Titel „Familie * Arbeit * Geschichte(n)“ auf filmfriend mit Hilfe ihres Bibliotheks-Log-In anschauen.

„Wir wollen Dokumentarfilmgeschichte zugänglich machen und mit ihr im Dialog bleiben“, sagt Filmwochen-Kurator Alexander Scholz und empfiehlt VON WEGEN „SCHICKSAL“: „Ein mutiger, emotionaler Film, der etwas riskiert – sich Konflikten zwischen Menschen aussetzt und gleichzeitig soziale Strukturen offenlegt.“

„Wir freuen uns, dass durch die Zusammenarbeit mit der Duisburger Filmwoche spannende Dokumentarfilme neue Aufmerksamkeit erhalten. Im Kino in Duisburg – aber auch bei Nutzer:innen uns angeschlossener Bibliotheken im gesamten deutschsprachigen Raum. Die gemeinsam kuratierte Kollektion „Familie * Arbeit * Geschichte(n)“ enthält neben Helga Reidemeisters filmhistorischem Meilenstein weitere wichtige Werke, die es neu zu entdecken gilt,“ sagt Friederike Freier, Dokumentarfilm-Kuratorin bei filmfriend – dem Filmportal der Bibliotheken. Die Liste der teilnehmenden Bibliotheken ist unter www.filmfriend.de zu finden.

Der Vorverkauf für die Vorführung beginnt am 6. September im filmforum Duisburg.

Einen Trailer zu VON WEGEN „SCHICKSAL“ gibt es hier.

Zweiter Konferenztag zur dokumentarischen Serie im Oktober

1. September 2021

Alle Augen auf das Echte – Doku-Serien zwischen Relevanz und ReichweiteDie Duisburger Filmwoche veranstaltet auch dieses Jahr eine Fachkonferenz zur dokumentarischen Serie. Deutsche und europäische Expert:innen sprechen über Entwicklungen und Potentiale des horizontal erzählten Dokumentarformats. 

Die Duisburger Filmwoche hatte sich im vorigen Jahr erstmals mit einem eigenen Konferenztag dem wachsenden Erfolg und Stellenwert dokumentarischer Serienformate gewidmet. An diesen Erfolg knüpft das Festival mit seinen Partnern an und lädt am 4. Oktober im Filmforum NRW in Köln zur zweiten Doku-Serien-Konferenz unter dem Titel „Alle Augen auf das Echte – Doku-Serien zwischen Relevanz und Reichweite“.

Damit sucht die Duisburger Filmwoche den Austausch mit der Fachbranche bewusst am Medien-Standort Köln und positioniert die Präsenz-Veranstaltung im Vorlauf und als Schaufenster zur Festivalwoche im November. Ansprechen möchte die Duisburger Filmwoche Produzent:innen, Studierende und Kreative aus dem non-fiktionalen Bereich, die sich verstärkt auf dem boomenden Feld der Doku-Serie engagieren wollen.

Für Konzeption und Moderation konnte erneut Torsten Zarges gewonnen werden, Medienjournalist und Experte für Serienformate sowie Managing Partner der Agentur Zarges creative talent connection. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dieses Jahr auf der programmstrategischen Bedeutung des Genres für Sender und Plattformen. „Ob Sky, TV Now, Amazon, Netflix oder die öffentlich-rechtlichen Mediatheken – alle wesentlichen Player bauen ihr Angebot an Doku-Serien massiv aus“, so Torsten Zarges. „Damit entstehen auch im deutschen Markt enorme Chancen für alle, die das Echte seriell erzählen möchten. Ihnen soll unser hochkarätiges Line-up jede Menge Inspiration bieten.“

Zu den bereits bestätigten Speakern zählen VOX-Chefredakteur Marcel Amruschkewitz, der etliche neue TV-Now-Dokus verantwortet, oder Christian Asanger, Vice President Entertainment von Sky Deutschland, der für den gerade gestarteten Sender Sky Documentaries rund zwölf lokale Eigenproduktionen pro Jahr plant.

Zusätzlich liefert die Konferenz kompetente Einordnung: SPIEGEL-Kulturredakteurin Hannah Pilarczyk eröffnet die Konferenz und skizziert Stärken und Schwächen des Doku-Serien-Trends. Damit knüpft die diesjährige Konferenz an das Vorjahresformat an. Dort hatte Pilarczyk, langjährige Freundin der Duisburger Filmwoche und dort unter anderem Mitglied der ARTE-Jury, die Chancen und Risiken bereits als Teilnehmerin der Abschlussdiskussion kritisch unter die Lupe genommen. Fred Black, Senior Analyst der britischen Medienforschung Ampere Analysis, präsentiert die wichtigsten internationalen Zahlen, Daten und Marktbewegungen.

Auch praktische Anwendung findet wieder im Rahmen von intensiven Case Studies statt, in denen Produzent:innen und Filmemacher:innen aus dem In- und Ausland ihre aktuellen Produktionen präsentieren. So stellt das Team der niederländischen Produktionsfirma Lusus Media zum ersten Mal seine neue Doku-Serie „That One Word – Feyenoord“ einem deutschen Fachpublikum vor. Der Neunteiler ist die erste europäische Eigenproduktion für die Streaming-Plattform Disney+ und beobachtet aus nächster Nähe den legendären Fußballclub Feyenoord Rotterdam in der herausfordernden Saison 2020/21 zwischen Auswirkungen der Covid-19-Krise und glorreicher Vergangenheit des Vereins.

Hauptpartner der Veranstaltung ist die Film-und Medienstiftung NRW. Sie findet in Kooperation mit dem Creative Europe Desk NRW und der Grimme-Akademie statt.

Anmeldungen für den Konferenztag „Alle Augen auf das Echte – Doku-Serien zwischen Relevanz und Reichweite“ sind ab sofort hier möglich. Interessierte können sich hier informieren.

Motto der 45. Duisburger Filmwoche

9. August 2021

Keyvisual Duisburger Filmwoche 45Oberflächen und Spiegelungen, Zugänge zu Doppelbödigem – unter dem Motto „Schichten“ will die 45. Duisburger Filmwoche vom 10. bis 14. November diskursiver Seismograph des Dokumentarfilms sein.
Wessen und welche Ebenen von Wirklichkeiten werden im Dokumentarischen freigelegt und arrangiert? Auf welche Weisen zeigen Filmemacher:innen persönliche und soziale Gefüge und Positionierungen; in welchen bewegen sie sich selbst?

„Getreu unserem Motto begreifen wir die Filmwoche nicht als Monolith, sondern als Festival der Entfaltung, bei dem Bedeutungsebenen freigelegt werden, Eindrücke sich überlagern und diverse Schichten sichtbar werden können.“, so Kurator Alexander Scholz.

Dabei verdichtet das Festival in diversen Begleitprogrammen thematische, erzählerische und historische Schichtungen und befragt diese hinsichtlich der Abbildung oder Positionierung. Das Motto der Filmwoche dient traditionell als Gedankenanstoß für das jeweilige Festival. Einfluss auf die Auswahl der Filme hat es nicht.

Flache Bilder schichten, tiefe Bilder zuschneiden: für die Visualisierung unseres Mottos arbeiten wir erneut mit der Dortmunder Agentur konter – Studio für Gestaltung zusammen, deren Plakatmotiv eine Arbeit der Kölner Künstlerin Ana Motjér aufnimmt.

Auf unserer neuen Homepage werden in den nächsten Monaten nach und nach weitere Ebenen der 45. Duisburger Filmwoche erfahrbar. Einreichungen für den Wettbewerb der 45. Duisburger Filmwoche sind noch bis zum 20. August 2021 möglich.

Duisburger Filmwoche in Brüssel

22. Juni 2021

Drei deutsche Filmfestivals aus West, Ost und Hauptstadt sind im Juli in Brüssel zu Gast. Das dortige Goethe-Institut veranstaltet vom 3. bis 6. Juli die Filmreihe „PERSPEKTIVEN“ und lädt die Duisburger Filmwoche zusammen mit dem Berlinale Forum und DOK Leipzig dazu ein, Arbeiten aus den letztjährigen Festivalprogrammen vorzustellen. Dabei werden herausragende künstlerische und ästhetische Positionen dokumentarischen Schaffens gezeigt und mit Publikum und Filmemacher:innen besprochen.

Am 6. Juli präsentiert die Duisburger Filmwoche im Rahmen der Filmreihe „Fonja“ (DE/MG 2019, 80‘) von Regisseurin Lina Zacher. „Fonja“ dokumentiert aus ungewöhnlicher Perspektive das Leben in einem Jugendgefängnis in Madagaskar. Die jugendlichen Insassen führen im Rahmen eines Filmworkshops selbst die Kamera. Sie übernehmen Regie und weitere Rollen im eigenen Film und fordern sich gegenseitig zum Erzählen heraus. Es entsteht ein Abmessen von Grenzen in engen Räumen und Weiten von Fantasien. „Fonja“ ermöglicht intime Einsichten und neue Blickwinkel. Im Anschluss an den Film spricht Alexander Scholz, Kurator der Duisburger Filmwoche, mit Regisseurin Lina Zacher. „Wir sind glücklich über die Gelegenheit, zusammen mit dem Goethe-Institut zu einem Film aus unserem letzten Programm einen Dialog im Kinosaal zu ermöglichen“, so Alexander Scholz.

Bei „PERSPEKTIVEN“ werden im BOZAR Cinema insgesamt sechs Filme gezeigt. So präsentiert das Internationale Forum des Jungen Films der Berlinale zum Auftakt „A River Runs, Turns, Erases, Replaces“ (USA 2021, 87’) der Filmemacherin Shengze Zhu. DOK Leipzig stellt den diesjährigen Gewinner des DEFA-Förderpreises „Rift Finfinnee“ von Daniel Kötter vor, der auch im Rahmen der Online-Ausgabe der Duisburger Filmwoche im November 2020 gezeigt wurde.

Die Reihe „PERSPEKTIVEN – Berlinale Forum, DOK Leipzig, Duisburger Filmwoche“ ist eine Initiative vom Goethe-Institut Brüssel und BOZAR Cinema in Zusammenarbeit mit dem Berlinale Forum, Arsenal - Institut für Film und Videokunst e.V., DOK Leipzig, Duisburger Filmwoche und Le P’tit Ciné. Mit der freundlichen Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin.

Foto: © Lina Zacher

Filmeinreichungen für die 45. Duisburger Filmwoche

4. Mai 2021

Diverse Bilder von Wirklichkeiten willkommen! Ab jetzt können Filme für das Programm der 45. Duisburger Filmwoche hier eingereicht werden.

Katalogcover von 1980Das Festival für Dokumentarfilme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt herausragende dokumentarische Positionen und versammelt Filmemacher:innen und Dokumentarfilmliebhaber:innen zum gemeinsamen Austausch. Die Duisburger Filmwoche findet in diesem Jahr vom 10. bis 14. November statt.

Der Duisburger Dellplatz soll in diesen Tagen Ort eines gemeinsamen Wieder-Sehens im Kino sowie der lebhaften und zugewandten Debatten sein. Das Festival lädt seine Gäste ein, ästhetische und politische Praktiken des Dokumentarfilms zu erfahren und zusammen zu diskutieren – am liebsten in Duisburg, aber auch digital.

Eingereicht werden können Arbeiten von Filmemacher:innen und Produzenten:innen, die in Deutschland, Österreich oder der Schweiz leben oder Angehörige dieser Staaten sind. Während der Filmwoche sind die Filmemacher:innen in Duisburg anwesend und vertreten ihren Film im Rahmen eines Filmgesprächs. Die Mindestlänge der Filme beträgt 20 Minuten. Experimentierende Arbeiten, Mischformen sowie Grenzgänger der Gattung sind ausdrücklich erwünscht. Einreichungsfrist ist der 20. August 2021.

Die Filmwoche vergibt folgende Preise: den mit 6.000 Euro dotierten 3sat-Dokumentarfilmpreis, den ebenfalls mit 6.000 Euro dotierten ARTE-Dokumentarfilmpreis und den mit 5.000 Euro dotierten Preis der Stadt Duisburg für den kurzen und mittellangen Dokumentarfilm sowie die mit 5.000 Euro dotierte „Carte Blanche“ – Nachwuchspreis des Landes NRW. Darüber hinaus wird ein:e Publikumspreisträger:in bestimmt. Das Festival dankt seinen langjährigen Partnern und Preisstiftern.

Alle eingereichten Beiträge werden von der Auswahlkommission bestehend aus Alejandro Bachmann, Bettina Braun, Anja Dreschke, Alex Gerbaulet, Jan Künemund und Luc Schaedler sowie dem Kurator des diesjährigen Festivals Alexander Scholz gesichtet. Das Team der Filmwoche freut sich auf inspirierte und inspirierende Einreichungen.

Kurator für die Duisburger Filmwoche berufen: Festival 2021 in Vorbereitung

20. April 2021

Die Stadt Duisburg hat die inhaltliche Planung und Umsetzung der 45. Duisburger Filmwoche einem Kurator übertragen. Alexander Scholz organisiert das diesjährige Festival zusammen mit einem Team, das sich aus alten und einigen neuen Freundinnen und Freunden des Festivals zusammensetzt. Die zukünftige Leitung der Duisburger Filmwoche wird zeitnah ausgeschrieben.

Kulturdezernentin Astrid Neese betont: „Duisburg ist Dokumentarfilmstadt, die Filmwoche ihr renommiertes Aushängeschild und ein wichtiger Ort des künstlerischen Austausches, lokal und international. Ich freue mich sehr, dass wir für diese Festivalausgabe eine geeignete Lösung gefunden haben und die Filmwoche in ihrer Kontinuität stärken konnten.“

Volker Heckner, Leiter der Duisburger Volkshochschule, ergänzt: „Herr Scholz kennt die Filmwoche bestens, versteht ihr besonderes Format und ihren Stellenwert für Duisburg und darüber hinaus. Wir wissen das Festival in diesem Jahr des Übergangs in so vertrauten wie kompetenten Händen.“

Alexander Scholz, Foto: Tilman Lothspeich

Alexander Scholz ist bereits seit 2015 Teil der Duisburger Filmwoche. Er war für das Festival als Pressereferent, Redakteur und Programmgestalter, zuletzt bei der Woche der Kritik in Berlin im Einsatz. Er ist Herausgeber und Redakteur des Bandes „AusSichten. Öffentliches Reden über Dokumentarfilm" (2017, hrsg. mit Werner Ružička) und verantwortet das Archiv der Duisburger Filmwoche protokult.de, das unter seiner Leitung erweitert und neu gestaltet wurde. Scholz arbeitet als Autor und Redakteur für verschiedene Kulturinstitutionen in NRW. Er arbeitet seit 2018 mit dem Filmforum im Rahmen des Filmprogramms der Duisburger Akzente zusammen und ist seit 2019 als Dozent an der internationalen filmschule köln (ifs) tätig.

„Schauen im Dunklen, Sprechen im Offenen – beides ist in Duisburg unentbehrlich für den Dokumentarfilm. Es ist ein Privileg, gemeinsam mit der Stadt, der VHS, dem Filmforum am Dellplatz und allen Partnern den Filmen und Debatten auf der Filmwoche Sichtbarkeit verleihen zu dürfen“, so Alexander Scholz. Bei der Filmauswahl für die 45. Duisburger Filmwoche wird Scholz mit der bisherigen Auswahlkommission zusammenarbeiten. Das Festival findet zusammen mit „doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche“ in der zweiten Novemberwoche statt.

Im Zusammenhang mit der Vorstellung der Planungen für 2021 würdigt Kulturdezernentin Astrid Neese ferner die Arbeit von Gudrun Sommer und Christian Koch, die im Frühjahr 2019 die Leitung des Festivals übernommen und ihre auslaufenden Verträge nicht verlängert hatten: „Ich bedanke mich herzlich bei Frau Sommer und Herrn Koch. Durch ihr Engagement und ihren Ideenreichtum ist es gelungen, die Verbindung der Filmwoche und doxs! mit der Stadt Duisburg zu verstetigen, die strukturelle Weiterentwicklung der Festivals zu fördern und ihr dokumentarisches Profil zu schärfen.“

Zudem habe die Doppelspitze die finanzielle Ausstattung der Duisburger Filmwoche durch zusätzliche Mittel von Seiten des Landes und der Film- und Medienstiftung NRW erhöhen sowie die Medienpartnerschaften mit ARTE und ZDF/3sat verlängern können. Thematisch erweiterten Sommer und Koch das Spektrum der Filmwoche. Eine neue Konferenz zum erzählerischen und journalistischen Potenzial der dokumentarischen Serie („Wie weiter?“) habe ein hochaktuelles Branchenthema aufgegriffen und renommierte, internationale Expertinnen und Experten zur 44. Festivalausgabe versammelt. Dank der Vergabe des neu zugeschnitten Preises der Stadt Duisburg sei außerdem die Sichtbarkeit des mittellangen und kurzen Dokumentarfilms gestärkt worden. „Für eine vielversprechende Zukunft der Filmwoche haben Sommer und Koch die Weichen gestellt“, so Astrid Neese.

Details zur Durchführung des Festivals und Informationen zur Filmeinreichung werden bald veröffentlicht.

Download Portrait Alexander Scholz
©Tilman Lothspeich

Duisburger Filmwoche vor Neuaufstellung

8. Februar 2021

Veröffentlichung der Pressestelle der Stadt Duisburg:

Es zeichnet sich ein erneuter Wechsel an der Spitze der Duisburger Filmwoche ab. Im Frühjahr 2019 hat das Führungsduo Gudrun Sommer und Christian Koch das traditionsreiche Festival nach Werner Ružička übernommen. Die Arbeitsverträge mit der Stadt Duisburg laufen Ende März 2021 aus und werden auf Wunsch von Sommer und Koch nicht verlängert. Christian Koch hört aus persönlichen Gründen auf. Gudrun Sommer will sich verstärkt dem Kinder- und Jugendfilmfestival doxs! widmen, das 2021 sein 20-jähriges Jubiläum feiert.

Kulturdezernentin Astrid Neese dankt Gudrun Sommer und Christian Koch für ihre engagierte Arbeit: „Gudrun Sommer und Christian Koch haben in ihren beiden Jahren viele innovative Ideen initiiert. Mit ihrem Gespür für künstlerische und filmpolitische Themen haben sie Tradition und Transformation geschickt in Einklang gebracht. Mit einem klugen digitalen Konzept ist es Filmwoche und doxs! auch unter den Bedingungen der Pandemie gelungen, ein ansprechendes Festivalprogramm durchzuführen. Darum bedauere ich die Entscheidung von Gudrun Sommer und Christian Koch sehr, aber ich respektiere sie, zumal uns Gudrun Sommer noch erhalten bleibt. Nun gilt es, die in den vergangenen zwei Jahren geschaffene Struktur der Festivals weiterzuentwickeln. Die Duisburger Filmwoche und doxs! sind wichtige kulturelle Markenzeichen von Duisburg weit über die Stadt hinaus und werden dies auch in Zukunft sein.“

Die Duisburger Filmwoche wird fortgeführt. Zunächst gilt es aber, die künstlerische Leitung des Festivals auszuschreiben und neu zu besetzen. In welcher Form die Duisburger Filmwoche in diesem Jahr durchgeführt werden kann, wird zurzeit geprüft. Nicht nur die offene Leitungsfrage, sondern auch die bereits im vergangenen Jahr aufgetretenen coronabedingten Einschränkungen stellen für das Festival wie für die gesamte Filmwirtschaft eine Herausforderung dar. Das Kinder- und Jugendfestival doxs! wird in diesem Jahr unter der bewährten Leitung von Gudrun Sommer den Duisburger Schulen weiterhin ganzjährig als Medienpartner zur Verfügung stehen und vom 8. November bis 21. November 2021 erneut als hybrides Format stattfinden.