45. Duisburger Filmwoche - doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche #20 - 10. bis 14.11.2021

Donnerstag, 11.11.2021

10.00 Uhr

Duisburger Filmwoche und 3sat präsentieren:

EXTRA: Verschwindende Arbeit, veränderte Struktur. Über neue Bilder des Wandels.

Ulrike Franke, Michael Loeken und Britt Beyer im Gespräch mit Matthias Dell

Erinnerung an Rheinhausen (1989) von Klaus Helle und Rainer KomersHinsehen, wenn Arbeit verschwindet, Selbstwert und Jobs neu verteilt werden. Filme über „Strukturwandel“ haben bei der Filmwoche eine lange Tradition: Wie wirken dokumentarische Traditionen in aktuellen Produktionen fort? Wo stehen Dokumentarfilmer:innen, wenn sie heute etwa im Ruhrgebiet oder in der Lausitz andauernde und jüngere Veränderungsprozesse beschreiben – und wie stehen ihnen ihre Protagonist:innen gegenüber? Matthias Dell spricht mit Ulrike Franke und Michael Loeken sowie mit Britt Beyer über Involvierung und Distanz, über einen sich verändernden Wandel und alte Gewissheiten in neuen Kontexten. Wir interessieren uns für ihre Dreh- und Rechercheerfahrungen und fragen: Was wird in der Abwicklung sichtbar?

Veranstaltungsort: Diskussionssaal im Josephshaus, Goldstraße 18, 47051 Duisburg

12.00 Uhr

Herr Bachmann und seine Klasse

von Maria Speth
DE 2021 | Farbe | 217 Min.

Herr Bachmann und seine Klasse von Maria SpethMorgengrauen in einer westdeutschen Industriestadt. Während die Eltern in der Fabrik arbeiten, gehen ihre Kinder in die Schule. Dort begrüßt sie Herr Bachmann, dessen Pädagogik weniger durch Treue zum Lehrplan, denn durch Präsenz besticht. Mit großer Offenheit begegnet der Lehrer im AC/DC-Shirt seinen Schüler:innen, erprobt mit ihnen spielerisch neue Rollen und lässt sie über sich hinauswachsen. Eine Beobachtung über das Gelingen von Miteinander.

17.00 Uhr

Uncomfortably Comfortable

von Maria Petschnig
USA/AT 2021 | Farbe | 72 Min. | Uraufführung

Uncomfortably Comfortable von Maria PetschnigRoutinen des Überlebens: Duschen im Gym, Jobben im Lagerhaus, Schlafen im Jeep. Nach 17 Jahren Gefängnis hat sich Marc von allen Abhängigkeiten gelöst. Keine Beziehung, keine Wohnung. Ein Jahr lang begleitet die Filmemacherin den 58-Jährigen in Brooklyn und überlässt ihm dabei das Regime über Zeit, Nähe und Distanz. Ein Film als kollaboratives Projekt. „Ich möchte sehen, was sich aus deinen künstlerischen Fähigkeiten und meinen Umständen entwickeln kann.“

20.00 Uhr

Anmaßung

von Stefan Kolbe, Chris Wright
DE 2021 | Farbe | 111 Min.

Anmaßung von Stefan Kolbe, Chris WrightEin Frauenmörder in einem Gefängnis. Er möchte nicht erkannt werden. Eine Handpuppe nimmt seinen Platz ein. Doch die Bebilderung und Erzählung des Bösen ist fragil und bringt nicht nur die Puppenspielerinnen an ihre Grenzen. Wie stellen wir uns einen Menschen vor, der getötet hat? Wie viel Empathie verdient er und vertragen wir? Ein Projekt der Beunruhigung – über die Erklärbarkeit einer Tat und die Resozialisierbarkeit eines Täters.

23.00 Uhr

Derweil

von Samuel Heinrichs
DE 2021 | Farbe | 43 Min. | Uraufführung

Derweil von Samuel HeinrichDie Braunkohlebrachen enthalten ein Versprechen. Blühende Seen-Landschaften sollen dereinst die Topografie um das Städtchen Welzow in der Niederlausitz prägen. Derweil:Deutschland gegen Mexiko, neben dem Fernseher hängt eine wandgroße, schwarz-rot-goldene Fahne. Ein Touristenbus macht Sightseeing zwischen Abbruchkante und Aufbruch. Junge Männer fahren auf ihren Motorrädern durch eine Gegend, zu der es keine aktuelle Karte gibt. Freisein, Freizeit. Warten auf die neue Heimat.