16.00 Uhr |
Spuren – Die Opfer des NSU
von Aysun Bademsoy
DE 2019 | 81 Min.
„Mein Leben vergeht weinend", singen die Frauen im alevitischen Dortmunder Gemeindehaus. In einem Wald in Nürnberg spricht ein Mann ein Gebet. Auch Jahre nach den NSU-Morden ist in den Opferfamilien kein Frieden eingekehrt. Das Versprechen der lückenlosen Aufklärung wurde nicht eingelöst, zwei Angeklagte wider Erwarten freigesprochen. „Die Trauer ist größer geworden", sagt die Tochter eines Ermordeten. Die Spuren haben sich eingeschrieben – in die Orte, an denen die Morde verübt wurden, in das Leben der Angehörigen, in die deutsche Justiz und Gesellschaft.
|
19.00 Uhr |
Kunst kommt aus dem Schnabel wie er gewachsen ist
von Sabine Herpich
DE 2020 | 106 Min.
Allegorische Hühner in Öl, krakelige Wörter und Hochhäuser in Tinte, erste Bleistiftzeichnungen an „Tod und Lem“: In der Spandauer Kunstwerkstatt Mosaik entstehen in konzentrierter Atmosphäre ausdrucksstarke wie gefragte Werke, die schwer auf den Begriff zu bringen sind. Zwischendurch Gesprächsrunde, gemeinsames Mittagessen, Tränen trocknen. Die Betreuer*innen der Einrichtung beraten und bewundern, katalogisieren und kuratieren. „Sonntags komme ich nicht arbeiten,“ sagt einer der Künstler.
|
22.30 Uhr |
Zu Dritt
von Benjamin Bucher und Agnese Làposi
CH 2019 | 23 Min. | Deutsche Erstaufführung
Lea, Jonas und Saxana verbringen die Zwischenzeit gemeinsam. Auf Klassenfahrt, außerhalb der organisierten Aktivitäten und meist abseits der anderen Jugendlichen, probieren sie vorsichtig aus, wer sie sein könnten; fragen sich, wie sie sein müssten. Teenage-Angst, fragile Nähe und der Versuch, beim Wahrheit-oder-Pflicht-Spielen erwachsen zu wirken. Drei Freunde unterwegs zwischen Leidenschaften und Langeweile, Sehnsüchten und Selbstsuche.
|