44. Duisburger Filmwoche - doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche #19 - Duisburg, Berlin, Hamburg, Köln, München, Wien, Zürich - 2. bis 8.11.2020

ARTE en plus
Donnerstag, 5.11.2020

18.00 Uhr

ARTE und die Duisburger Filmwoche präsentieren:
en plus
Friederike Horstmann im Gespräch mit Birgit Kohler

Maso et Miso vont en bateau

von Carole Roussopoulos, Delphine Seyrig, Ioana Wieder und Nadja Ringart
FR 1976 | 55 Min.

Die UNO hatte 1975 zum „Internationalen Jahr der Frauen“ erklärt. Zwei Tage vor Silvester zieht eine Sendung im französischen Fernsehen Bilanz unter dem Titel „Das Jahr der Frau. Gott sei Dank! Es ist vorbei“. Einzige Frau im Studio: Françoise Giroud, Staatssekretärin für Frauenfragen. Sie wird mit Einspielern konfrontiert, in denen sich Männer verächtlich über Frauen äußern. Während die Politikerin die Zumutungen zumeist weglächelt, greifen die Filmemacherinnen kommentierend in das Sendematerial ein: mit Schrift- und Filminserts, Voice-Over-Kommentaren und Liedern.

Foto: Centre audiovisuel Simone de Beauvoir

S.C.U.M. Manifesto 1967

von Carole Roussopoulos und Delphine Seyrig
FR 1976 | 28 Min.

Das 1967 veröffentlichte „S.C.U.M. Manifesto“ von Valerie Solanas ist eine der radikalsten feministischen Antworten auf die Unterdrückung der Frauen. In der filmischen Adaption übersetzt Delphine Seyrig den Text aus dem Englischen und diktiert ihn der an der Schreibmaschine sitzenden Carole Roussopoulos – während im Hintergrund Nachrichtenbilder über einen Fernseher flackern. Stumme Zeugnisse eines männlich dominierten Weltgeschehens

Foto: Centre audiovisuel Simone de Beauvoir

 

Friederike Horstmann schreibt zu Kino und Kunst u.a. für Cargo – Film/Medien/Kultur, Perlentaucher und Spiegel). Sie ist Mitherausgeberin der Publikationen Wörterbuch kinematografischer Objekte (Berlin 2014, 2. Aufl. 2017) und Feminismus und Film, nach dem film, No. 17 (Berlin 2019). Zurzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am filmwissenschaftlichen Seminar der Freien Universität Berlin.

Birgit Kohler ist Ko-Direktorin des Arsenal – Institut für Film und Videokunst in Berlin. Von 2002–2019 gehörte sie dem Auswahlkomitee des Berlinale Forums an. Als Interims-Leiterin der Sektion verantwortete sie 2019 das Hauptprogramm. Ihr Fokus gilt vor allem dem zeitgenössischen Dokumentarfilmschaffen sowie künstlerischen Positionen im internationalen Kino der Gegenwart. Die ästhetische Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Phänomenen wie z.B. in aktuellen Filmen aus Algerien, Griechenland, dem Libanon, Marokko und Portugal ist ein weiterer Schwerpunkt ihrer kuratorischen Arbeit. Außerdem Dozentin an Universitäten und Filmhochschulen, Herausgeberin von „Performing Documentary“ (Berlin 2011) und zuletzt Autorin von „Spielarten des Dokumentarischen – Politik und Ästhetik im Kino von Anja Salomonowitz“ In: Isabella Reicher (Hrsg.): Eine eigene Geschichte. Frauen Film Österreich seit 1999 (Wien 2020).